Judith Hermann erhält Erich-Fried-Preis
23. November 2014Die Berliner Autorin Judith Hermann ("Sommerhaus, später") hat in Wien den mit 15.000 Euro dotierten Erich-Fried-Preis erhalten. Die 44-Jährige beschreibe in ihrem Werk "nicht nur die emotionale Verunsicherung der jungen Generation, sondern auch die ihrer desillusionierten Eltern und Großeltern, denen die kollektiven Ziele und Träume im Laufe des Lebens abhanden gekommen sind", begründete Allein-Jurorin Monika Maron die Preisvergabe. Judith Hermann wurde bisher unter anderem mit dem Kleist-Preis und dem Friedrich-Hölderlin-Preis ausgezeichnet.
Erinnerung an Lyriker Erich Fried
Der Erich-Fried-Preis wird seit 1990 durch die "Internationale Erich Fried Gesellschaft für Literatur und Sprache" vergeben. Gestiftet wird der Preis vom Bundeskanzleramt der Republik Österreich. Mit der Auszeichnung soll die Erinnerung an den bedeutenden österreichischen Schriftsteller wachgehalten werden. Fried war in der Nachkriegszeit ein Hauptvertreter der politischen Lyrik in Deutschland und gilt als bedeutender Shakespeare-Übersetzer.
Preis für Autoren mit großer Zukunft
Der Erich-Fried-Preis wird, ähnlich wie der deutsche Kleist-Preis, auf Vorschlag eines jährlich wechselnden, autonom entscheidenden Jurors vergeben. Da sich auch dieser Preis an Schreibende jüngerer Jahrgänge richtet, denen noch eine große literarische Zukunft bevorstehen könnte, muss der Juror sowohl fachliche Kompetenz als auch prognostische Fähigkeiten aufweisen. Die diesjährige Jurorin Maron erhielt unter anderem den Kleist-Preis 1992.
ag/sti (dpa/Erich Fried Gesellschaft)