Hippie-Ikone Jimi Hendrix wäre 80 geworden
Er wurde als "schwarzer Elvis Presley" bezeichnet. Doch Jimi Hendrix war mehr als nur ein Rock 'n' Roll-Star. Er hat musikalische Grenzen gesprengt und in seiner nur vierjährigen Karriere eine ganze Generation geprägt.
Der Außerirdische
Jimi Hendrix' Karriere startet in verschiedenen Bands, wo er Rock'n'Roll oder Coversongs spielt. Das langweilt ihn schnell. Als er seine erste eigene Band gründet, geht es los: Er experimentiert mit Elektronik, Spieltechniken und Verstärkern und erfindet den Sound, mit dem er in die Musikszene der späten 1960er einschlägt wie ein Meteorit. Nicht umsonst nennt er sich später "Der Mann vom Mars".
The Jimi Hendrix Experience
In England entsteht 1966 "The Jimi Hendrix Experience" mit Mitch Mitchell (links) an den Drums und Bassist Noel Redding. Sie arbeiten direkt am ersten Album, das 1967 erscheint. "Are You Experienced" steigt sofort auf Platz 2 der UK-Charts. Auf Platz 1 stehen die Beatles - auch sie sind Fans von Hendrix - mit "Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band".
"Experience" in Monterey
Auf in die USA: Neben den Animals, Janis Joplin, The Who und anderen Top Acts jener Zeit steht er im Juni 1967 auf dem Monterey Pop Festival auf der Bühne. Im Publikum: nicht 10.000 wie erwartet, sondern 90.000. Jimi legt eine extatische Show hin. Gitarrenakrobatik, Sex mit der Gitarre, Zerstörung der Gitarre. Die Los Angeles Times schreibt: "Jimi ist vom Gerücht zur Legende geworden".
Gitarrensolo
Eine Gitarre ist für Jimi Hendrix nicht nur eine Gitarre. Sie ist Instrument, Spielwiese und Sexobjekt. Hendrix ist Linkshänder und muss die Gitarrensaiten umspannen. Dadurch klingen die Tonabnehmer unter den Saiten anders. Für Jimi ist das ein Gewinn. Und wenn er die Gitarre mit Zunge und Zähnen traktiert, ist dies nur eine kleine Facette seines unverwechselbaren Spiels.
Musikgeschichte in Woodstock
August 1969: Jimi soll als Headliner das Woodstock-Festival beenden. Doch statt wie geplant am Sonntagabend kommt er wegen Organisationschaos und schlechtem Wetter erst um halb neun am Montagmorgen auf die Bühne. Von den ursprünglich 500.000 Fans sind die meisten bereits abgereist. Trotzdem legt er eine zweistündige Show hin - und spielt mit "Star-Spangled Banner" das Solo seines Lebens.
Letztes Festival
September 1970: Auf der Ostseeinsel Fehmarn findet das Love-and-Peace-Festival statt. Es stürmt und regnet. Jimi soll Samstag spielen, kommt aber erst Sonntag. 25.000 Fans sind sauer und viele buhen, als er die Bühne betritt. Jimis Antwort: "Ich scheiß drauf, ob ihr buht oder nicht, solange ihr es in der richtigen Tonart tut, ihr Idioten". Doch dann klart der Himmel auf und Jimi spielt 90 Minuten.
Letzter Vorhang
Fehmarn war Jimis letztes großes Live-Konzert. Am 17. September 1970 tritt er in einem Londoner Club auf, mit Eric Burdon & War. Später im Hotelzimmer kann er - wie so oft in letzter Zeit - nicht schlafen und nimmt die fatale Mischung zu sich: Eine Flasche Wein und viele Schlaftabletten. Er erstickt im Schlaf an seinem Erbrochenen. Am 1. Oktober 1970 findet die Trauerfeier für den Musiker statt.