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Jelinek: "Man sollte sich rechtzeitig umbringen"

10. Oktober 2004
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Literatur-Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek (57) hat panische Angst vor dem Alter. In einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (FAS) sagte die Österreicherin, die ihre kranke Mutter bis zum Tod gepflegt hat: "Ich habe den allergrößten Respekt vor Menschen, die andere pflegen. Das ist größer, als jede Kunst je sein könnte. Aber mir ist damals eine panische Angst vor dem Alter geblieben. Ich denke, man sollte sich rechtzeitig umbringen."

Schreiben sei für sie eine Lebensnotwendigkeit. "Ich bin eine Triebtäterin", sagte Jelinek der "FAS". "Schreiben erfordert eine libidinöse Disziplin. Schreiben ist notwendig, um den Druck abzulassen, damit der Schädel nicht zerspringt. Schreiben ist eine Rage, die vom Verstand kontrolliert wird." Die Autorin betonte: "Ich werde immer schreiben, weil ich muss."