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Japans Wirtschaft erholt sich

1. Oktober 2013

Der schwache Yen beflügelt Japans Exportwirtschaft. Die Stimmung in der Großindustrie ist so gut wie seit Jahren nicht mehr. Die Wirtschaftspolitik von Ministerpräsident Abe trägt erste Früchte.

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Eine Geschäftsfrau steht vor der Aktientafel an der Börse in Tokio. (Foto: afp)
Bild: Getty Images

Die Stimmung unter den Industriemanagern der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt hat sich weiter deutlich verbessert. Im nunmehr dritten Quartal in Folge stieg der von der Zentralbank ermittelte Stimmungsindex für die Großindustrie, wie die Bank von Japan (BoJ) bekanntgab. Nach dem sogenannten Tankan-Bericht verbesserte sich der Index zwischen Juli und September von plus 4 Punkten auf plus 12 Punkten und damit noch stärker als erwartet. Ein positiver Index bedeutet, dass die Optimisten in der Mehrheit sind. Die Quartalsumfrage ist eine umfassende Mischung aus Konjunkturanalyse und Stimmungsbericht.

Die Gunst der Stunde nutzen

Vor dem Hintergrund der verbesserten Wirtschaftslage will Ministerpräsident Shinzo Abe wie geplant im kommenden April die Verbrauchssteuer von derzeit 5 auf 8 Prozent anheben. Japan ist hoch verschuldet und benötigt angesichts der rapiden Überalterung der Bevölkerung dringend Geld in der Staatskasse. Kritiker befürchten allerdings, dass durch die Steuererhöhungen der gerade angesprungene Wachstumsmotor wieder abgewürgt werden könnte. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich im August von 3,8 Prozent im Vormonat auf 4,1 Prozent, wie die Regierung mitteilte. Auch das durchschnittliche Einkommen der Beschäftigten-Haushalte sank, und zwar um real 0,9 Prozent.

Um die Auswirkungen der von Abe geplanten Steuererhöhung abzufedern, plant er Medien zufolge eine weitere Konjunkturspritze im Volumen von sechs Billionen Yen (45 Milliarden Euro). Abe will Japan mit solchen Konjunkturpaketen, einer drastischen Lockerung der Geldpolitik und Reformen aus der jahrelangen Deflation führen. Die großen Firmen des Landes wollen zwar ihre Investitionen im bis noch 31. März laufenden Steuerjahr erhöhen. Dennoch rechnen Experten damit, dass die Umfrageergebnisse der Zentralbank aus Sicht Abes stark genug sind, um seine Steuerpläne durchzuziehen. Seit 1997 hatte keiner seiner Vorgänger eine Steuererhöhung gewagt. Gemessen an der Wirtschaftsleistung hat das Land den höchsten Schuldenberg aller Industrienationen aufgetürmt.

rbr/ as (dpa, rtr)