Gesellschaft
Herr Obata hilft
Anzeige
Kurz vor dem Tsunami war Haruo Obata in Rente gegangen. Nach der Katastrophe lebte er mehr als ein Jahr lang in seinem Auto und fuhr überall dorthin, wo er gebraucht wurde. Seine Ehe überlebte das nicht, Haruo Obata aber ist glücklich - auch wenn er es heute etwas ruhiger angehen lässt. Er sammelt Plastikmüll am Strand, hilft im Altenheim oder erzählt Kindern von seiner Lebensphilosophie: streng mit sich selbst sein, nachsichtig mit anderen. Und bitte nicht zu normal: Obatas charmant-chaotische Wohnung, sein rotes Tuch um den Kopf und sein lautes Lachen machen ihn unverwechselbar. Im angeblich so auf Konformität getrimmten Japan ist er zum Volkshelden geworden. Uwe Schwering hat ein paar Tage mit ihm verbracht.