1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Japan erneut von Erdbeben erschüttert

13. April 2013

Bei einem schweren Erdstoß im Westen Japans sind mindestens 21 Menschen verletzt worden. Auch mehrere Häuser wurden zerstört. Eine unmittelbare Tsunami-Gefahr besteht aber nicht.

https://p.dw.com/p/18FF8
Eine Frau geht nach dem Erdbeben an einer eingestürzten Wand vorbei. (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Das Beben der Stärke 6,0 ereignete sich am Samstagmorgen um 05.33 Uhr Ortszeit nahe der Hafenstadt Kobe, wie die japanische Wetterbehörde mitteilte. Demnach lag das Epizentrum in einer Tiefe von zehn Kilometern unter der Insel Awaji im Seto-Binnenmeer in der Präfektur Hyogo.

Der Erdstoß erschütterte den gesamten Westen der Insel Honshu und brachte die Gebäude in den Industriemetropolen Kobe und Osaka ins Wanken. Auch auf den Inseln Shikoku im Süden und Kyushu im Südwesten des Landes sei das Beben zu spüren gewesen. Der regionale Bahnverkehr wurde unterbrochen, die Hochgeschwindigkeitszüge in der Gegend drosselten das Tempo, berichtete der Nachrichtensender NHK.

"Keine größeren Schäden"

Auch an den Flughäfen von Kansai und Osaka war Medienberichten zufolge der Betrieb zwischenzeitlich unterbrochen. Im Laufe des Vormittags normalisierte sich der Verkehr wieder. Der Stromversorger Kansai Electric Power erklärte, es habe keine Störungen in seiner Atomanlage Oi gegeben. Dort stehen die beiden einzigen Reaktoren, die derzeit in Japan in Betrieb sind. NHK berichtete, in der Stadt Awaji auf der gleichnamigen Insel habe es einen Rohrbruch in der Kanalisation gegeben. In Osaka stürzte demnach eine Mauer ein.

Nach Angaben der Nachrichtenagentur Kyodo setzte die Regierung einen Krisenstab ein. Regierungssprecher Yoshihide Suga sagte jedoch, offensichtlich habe das Erdbeben keine größeren Schäden angerichtet. Bei einem Beben der Stärke 7,2 waren im Januar 1995 in Kobe mehr als 6400 Menschen ums Leben gekommen.

Erneut Pannen im AKW Fukushima

Vor rund zwei Jahren hatte ein Erdbeben der Stärke den Nordosten Japans erschüttert und einen bis zu 20 Meter hohen Tsunami ausgelöst. Fast 16.000 Menschen starben, rund 2700 Menschen gelten bis heute als vermisst. Das Erdbeben und der Tsunami lösten damals auch eine Reihe schwerer Reaktorunfälle im Atomkraftwerk Fukushima aus.

Der zerstörte Reaktor 3 im Atomkraftwerk Fukushima (Foto: EPA)
Die Pannenserie am japanischen Katastrophen-Atomkraftwerk Fukushima reißt nicht abBild: picture-alliance/dpa

Die Lage in der Anlage im Nordosten Japans gilt seit Dezember 2011 als stabil. Dennoch bleibt das Kraftwerk äußerst anfällig, insbesondere für den Fall eines neuen Erdbebens oder Tsunamis. Zahlreiche provisorische technische Hilfsmittel, mit denen die Sicherheit in der Anlage garantiert werden soll, gelten als störanfällig. Immer wieder kommt es dort zu Pannen. Zuletzt war erneut schwer radioaktiv verseuchtes Wasser ausgelaufen und im Erdreich versickert.

Verwirrender Fehlalarm

Ein japanischer Beamter der Luftfahrbehörde sorgte sechs Minuten lang für Unruhe als er versehentlich einen Fehlalarm auslöste. Er wollte eigentlich eine Erdbebenwarnung an die Flughäfen verschicken, stattdessen versendete er in der Eile die Nachricht von einem nordkoreanischen Raketenabschuss. Die Warnung war in Erwartung einer Eskalation der Korea-Krise vorbereitet worden.

GD/nem (afp, dpa)