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Jahrzehnt der Roma

24. Dezember 2004

- Entwicklungsplan auch in Kroatien

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Bonn, 23.12.2004, DW-RADIO/Kroatisch, Gordana Simonovic, aus Zagreb

Kroatien wird sich den Ländern anschließen, die beschlossen haben, in der nächsten Dekade mit unterschiedlichen unterstützenden Maßnahmen die Lage der Roma zu verbessern. Der Regierungsausschuss für Menschenrechte unterstützt den Aktionsplan 2005 bis 2015 zur Integration der Roma in die Gesellschaft. Über dieses Projekt sollen den Roma Stipendien und Vorteile in der Ausbildung zukommen und danach auch Priorität im Zugang zu Arbeit.

Vor der Entscheidung über die Unterstützung der Roma-Gemeinde bei der Integration in die kroatische Gesellschaft hatten 12 Roma-Familien mit Hilfe des kroatischen Helsinki-Komitees und des Europäischen Zentrums für die Rechte der Roma vor dem Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg Klage eingereicht wegen der Segregation von Roma-Kindern in vier Grundschulen in Medjimurje (kroatische Region im slowenisch/ungarisch/kroatischen Grenzdreieck - MD). In Medjimurje lebt eine der größeren Roma-Gemeinden in Kroatien. Zu Beginn des laufenden Schuljahres hatte man dort an einigen Grundschulen versucht, gemischte Klassen aus kroatischen und Roma-Kindern zu bilden. Aber wegen des erbitterten Widerstandes von Nicht-Roma-Eltern zum Beispiel in Kusanovec gelang es nur, eine gemischte erste Klasse zu gründen neben drei weiteren, die nur von Roma besucht werden. Bajro Bajric, Vorsitzender der Vereinigung "Roma für Roma" erklärte, es gäbe zwar ein wenig positive Veränderung in der Beziehung zu Roma-Kindern, aber bei weitem noch nicht ausreichend: VViele Dinge haben sich von Seiten der Lehrer verbessert, seit man auf einige Versäumnisse in der Arbeit des Erziehungswesens in Medjimurje hingewiesen hat, zum Beispiel die "sauberen" Klassen und den erschwerten Zugang für Roma-Kinder."

Das kroatische Helsinki-Komitee erklärte, in Medjimurje besuchten etwa 60 Prozent der Roma-Kinder eigene Sonderklassen. (md)