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IWF-Prognose: Wachstum schwindet

9. Oktober 2012

Schlechte Aussichten für die Wirtschaft, nicht nur in Deutschland, sondern weltweit: Der Internationale Währungsfonds hat seine Wachstumsprognosen gesenkt. Die Zahlen wurden in der Nacht zum Dienstag in Tokio vorgelegt.

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Das Logo des Internationale Währungsfonds an dessen Hauptsitz in Washington. Foto: dpa
Bild: picture-alliance/dpa

Die Wachstumsprognose für die deutsche Wirtschaft wurde vom Internationalen Währungsfonds (IWF) für das laufende und das kommende Jahr gesenkt. Sowohl 2012 als auch 2013 werde das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um jeweils 0,9 Prozent wachsen, hieß es in dem in Tokio veröffentlichten Weltwirtschaftsausblick. Im Juli hatte der IWF den Deutschen noch ein Wachstum von 1,0 Prozent in diesem Jahr und von 1,4 Prozent im nächsten Jahr prognostiziert. Das ist nun Vergangenheit.

Schrumpfende Wirtschaftskraft

Die gemeinsame Wirtschaftskraft der 17 Euroländer wird laut IWF in diesem Jahr um 0,4 Prozent schrumpfen, das sind 0,1 Prozentpunkte weniger als noch im Juli angenommen. Mit Blick auf das Jahr 2013 senkte der IWF seine Wachstumsprognose für die Eurozone um 0,5 Prozentpunkte auf 0,2 Prozent.

Doch nicht nur für Europa fällt die Prognose schlechter aus. Für die Weltwirtschaft revidierte der IWF seine Wachstumsprognose ebenfalls nach unten. Sie wird demnach in diesem Jahr um 3,3 Prozent wachsen, das sind 0,2 Prozentpunkte weniger als noch im Juli angenommen. Für 2013 senkte der IWF seine Prognose um 0,3 Prozentpunkte auf 3,6 Prozent.

IWF senkt Wachstumsprognosen

EU und USA müssen handeln

Die Europäische Union und die USA müssten dringend gegen die "beträchtlichen Risiken" vorgehen und die "Unsicherheiten" ausräumen, die einem Aufschwung entgegenstünden, forderte der IWF. Die hohe Arbeitslosigkeit werde in vielen Teilen der Welt, vor allem in Europa, anhalten, und das Vertrauen in das Finanzsystem bleibe "außergewöhnlich schwach". Die zentrale Frage sei, ob die Weltwirtschaft einfach eine neue turbulente Phase durchlebe oder ob die aktuelle Verlangsamung anhalten könne. Die Antwort darauf liege in den Händen der Regierungen in Europa und den USA.

Die große Gefahr: Rezession in den USA

Die politischen Entscheidungsträger in Europa müssten nun den ständigen Rettungsfonds ESM aktivieren sowie die Einführung einer Bankenunion und des Fiskalpakts vorantreiben, forderte der IWF. In den USA müssten die Kongressabgeordneten ihren Haushaltsstreit beilegen. "Wenn die Abgeordneten scheitern, könnte die US-Wirtschaft in die Rezession zurückfallen, mit katastrophalen Folgen für den Rest der Welt", warnte der IWF.

ml/det (rtr, dpa, dapd, afp)