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IWF-Chefin Lagarde: Die Krise klopft an alle Türen

6. Juli 2012

Die Aussichten für die Weltwirtschaft trüben sich immer mehr ein, sagte die Chefin des Internationalen Währungsfonds am Freitag in Tokio. Deshalb werde der IWF seine Wachstumsprognose senken.

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IMF Managing Director Christine Lagarde gestures during her speech at a forum for the annual meetings of the IMF and World Bank Group at a Tokyo hotel Friday, July 6, 2012. (Foto: dapd)
Japan Weltbank Treffen in Tokio Christine Lagarde von IWFBild: dapd

Der Ausblick für die Weltwirtschaft habe in den vergangenen Monaten besorgniserregende Züge angenommen, erklärte Lagarde auf einem Symposium in Tokio. "Viele Wirtschaftsindikatoren für Investitionen, Beschäftigung und Industrieproduktion haben sich verschlechtert. Und das nicht nur in Europa oder den Vereinigten Staaten, sondern auch in zahlreichen Schlüssel-Schwellenländern: Brasilien, China, Indien."

Deshalb werde der IWF seine Wachstumsprognose bald senken, kündigte Lagarde an. Die nächste Wachstumsprognose des IWF wird für den 16. Juli erwartet. Derzeit geht der IWF noch von einem weltweiten Wachstum von 3,5 Prozent aus. Für Deutschland rechnet der IWF der Prognose vom April zufolge mit einem Wachstum von 0,6 Prozent.

Lob für Brüsseler Beschlüsse

Lagarde lobte die in der vergangenen Woche beim EU-Gipfel in Brüssel gefassten Beschlüsse ausdrücklich. Sie seien entscheidende Schritte in die richtige Richtung, und das sei sehr ermutigend. Allerdings warnte Lagarde davor, die Schuldenkrise in Europa als regionales Phänomen zu betrachten. "Diese Krise kennt keine Grenzen. Sie klopft an alle unsere Türen."

Lagarde fügte auf dem Symposium in Tokio hinzu, eine Verschärfung der Eurokrise könne auch die japanischen Exporte belasten. Zudem stünde ein weiterer Aufwärtsdruck beim japanischen Yen den Exportbranchen im Weg. Derzeit sei die japanische Währung leicht überbewertet.

wen/ml (rtr, afp, iwf)