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KatastropheItalien

Italien: Viele Tote bei Busunglück in Venedig

4. Oktober 2023

Bei einem schweren Busunglück im norditalienischen Venedig sind mindestens 21 Menschen ums Leben gekommen. Etwa 15 wurden verletzt, als der Bus von einer Brücke stürzte.

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Italien, Venedig | Schweres Busunglück
Der abgestürzte Bus wurde durch die Flammen weitgehend zerstörtBild: Vigili del Fuoco/Italian Firefighters/Handout/AA/picture alliance

Wie die Feuerwehr von Venedig mitteilte, fing der Bus Feuer, nachdem er von einer Brücke über eine Eisenbahnlinie zwischen Mestre und Marghera, zwei zu Venedig gehörenden Ortschaften, gefallen war. Das Fahrzeug befand sich zum Zeitpunkt des Unglücks am Dienstagabend auf dem Rückweg vom historischen Zentrum Venedigs zu einem Campingplatz. Die Tageszeitung "Il Corriere della Sera" berichtet, der Bus sei auf der Brücke von seiner Fahrspur abgekommen, habe die Leitplanke durchbrochen und sei nach einem Sturz von etwa 30 Metern in der Nähe der darunter liegenden Bahngleise aufgeschlagen. Der Bus habe Feuer gefangen, nachdem er mit elektrischen Leitungen in Berührung gekommen sei. Der Bürgermeister von Venedig, Luigi Brugnaro, sprach von einer "Tragödie" und einer "apokalyptischen Szene". Die Gesundheitsbehörden in Venedig lösten den Notfallplan aus und riefen medizinisches Personal in die Notaufnahmen zurück.

Unter den Verletzten sind elf Ausländer. Dabei handelt es sich um einen Deutschen, vier Menschen aus der Ukraine, einen Franzosen, einen Kroaten sowie ein Paar aus Spanien und zwei Minderjährige aus Österreich, wie die Nachrichtenagentur Adnkronos meldet. Nach aktuellen Angaben der lokalen Behörden wurden insgesamt 15 Menschen verletzt. Sie werden in nahe gelegenen Krankenhäusern behandelt - viele von ihnen demnach auf der Intensivstation.

Italien, Venedig | Schweres Busunglück
Italienische Rettungskräfte beim Buswrack in VenedigBild: FOTOGRAMMA/IPA/picture alliance

Bisher konnten neun der 21 Todesopfer identifiziert werden, wie der Präsident der Region Venetien, Luca Zaia, bei Facebook schrieb. Darunter seien auch Minderjährige. Ein Opfer sei ein Deutscher oder eine Deutsche - Zaia nannte kein Geschlecht. Vonseiten des Auswärtigen Amts in Berlin gab es zunächst keine Bestätigung. Ein Sprecher des Auswärtigen Amts in Berlin erklärte: "Unsere Botschaft in Rom ist eingeschaltet und steht in Kontakt mit den italienischen Behörden, um zu klären, inwieweit deutsche Staatsangehörige betroffen sind."

Politiker kondolieren

Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni drückte "ihr tiefstes Mitgefühl" aus. "Ich bin mit dem Bürgermeister Luigi Brugnaro und dem Verkehrsminister Matteo Salvini in Kontakt, um die Nachrichten über diese Tragödie zu verfolgen", erklärte sie. Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock sprach den Angehörigen der Opfer im vormals Twitter genannten Onlinedienst X ihr Beileid aus. "In dieser Nacht der Trauer sind meine Gedanken mit den Opfern, ihren Familien und Freunden", schrieb die Grünen-Politikerin. Ähnlich äußerte sich Frankreichs Präsident Emmanuel Macron. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und EU-Ratspräsident Charles Michel sprachen den Verletzten und den Angehörigen der Opfer ihr "aufrichtiges Beileid" aus.

Nach Angaben von Ansa begab sich der katholische Patriarch von Venedig, Francesco Moraglia, an den Unglücksort. Dort segnete er die sterblichen Überreste der Todesopfer, die unter weißen Tüchern aufgereiht waren. Auf ihnen wurden Blumensträuße abgelegt.

Haz/AR/kle/nob (afp, dpa)