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Schüsse auf israelischen Soldaten

16. Dezember 2013

Tödlicher Zwischenfall in Nahost: Ein israelischer Soldat wurde an der Grenze zum Libanon erschossen. Nun droht möglicherweise eine Eskalation.

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Israelische Soldaten an der Grenze zum Libanon
Bild: Reuters

Wie die israelische Armee (im Artikelbild eine Grenzpatrouille) mitteilte, war der Soldat mit einem Fahrzeug in der Nähe des Grenzübergangs Rosch Hanikra unterwegs, als er von einem libanesischen Scharfschützen unter Feuer genommen und schwer verletzt wurde. Der Soldat sei später in einem Krankenhaus seinen Verletzungen erlegen. Das Nachrichtenportal Ynet meldete unter Berufung auf Armeekreise, auf das Auto seien "sechs oder sieben Schüsse" abgefeuert worden.

Israel werde eine solche Aggression nicht tolerieren und behalte sich deshalb das Recht auf Selbstverteidigung vor, betonte ein Armeesprecher. Die Truppen entlang der Grenze seien in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt worden.

Protest bei Unifil

Die Armee legte bei der UN-Mission im Libanon (Unifil) offiziell Protest ein. Ein Unifil-Sprecher sagte, man stehe mit beiden Seiten in Kontakt, um eine Eskalation der Gewalt zu vermeiden. Das israelische Fahrzeug soll sich zum Zeitpunkt der Schüsse im sogenannten Blauen Gürtel aufgehalten haben, der als Pufferzone einen bestimmten Abstand zwischen den Streitkräften beider Länder garantieren soll.

Alarmbereitschaft auch im Libanon

Die Gründe für den Angriff sind unklar. Eine offizielle Stellungnahme von libanesischer Seite liegt bislang nicht vor. Aus der Armee des Libanon verlautete, man habe den Kontakt zu dem Scharfschützen verloren. Die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA meldete, ein Soldat habe das Feuer auf ein israelisches Fahrzeug eröffnet, als dessen Insassen nahe Naqura in den Libanon eindringen wollten. Nach Angaben des Staatssenders Tele Liban wurde auch die libanesische Armee in Alarmbereitschaft versetzt. Eine israelische Aufklärungsdrohne kreise in niedriger Höhe über dem Gebiet.

An der Grenze hatten sich 2006 die libanesische Hisbollah-Miliz und das israelische Militär einen 34 Tage dauernden Krieg geliefert. Dabei bombardierte die Luftwaffe auch Hisbollah-Hochburgen in der libanesischen Hauptstadt Beirut. Die UN-Mission Unifil soll seitdem die Einhaltung des Waffenstillstands überwachen. An dem Einsatz ist auch die Bundeswehr mit 150 Marinesoldaten beteiligt, die vor der Küste des Libanons Waffenschmuggel unterbinden sollen.

wl/nis (dpa, afp, rtr)