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Israelis in Jerusalemer Altstadt erstochen

3. Oktober 2015

Eine jüdische Familie wurde auf dem Weg zur Klagemauer angegriffen. Die Polizei erschoss den jugendlichen palästinensischen Attentäter. Die Konfrontation in Jerusalem fordert immer mehr Opfer.

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Israelische Sicherheitskräfte auf dem Weg zum Tatort (foto: Getty Images)
Bild: GettyImages/AFP/A. Gharabli

Es war die zweite tödliche Attacke binnen 48 Stunden. Der palästinensische Angreifer zückte nach Schilderungen der israelischen Polizei in der Altstadt von Jerusalem ein Messer und stach mehrmals auf die Mitglieder einer jüdischen Familie ein. Dann habe er dem verletzten Vater seine Waffe weggenommen und auf eine Gruppe von Touristen und Polizisten geschossen.

Die Beamten hätten das Feuer auf den Palästinenser eröffnet und ihn tödlich verletzt. Der Täter wurde als der 19-jährige Muhannad Shafik Halabi aus Al Bireh nahe Ramallah identifiziert. Später wurde Halabi von der Extremistengruppe "Islamischer Dschihad" als Mitglied bezeichnet und seine Aktion als "Antwort auf terroristische Verbrechen Israels".

Der Familienvater und ein weiterer Verletzter starben später im Krankenhaus. Die junge Mutter soll sich blutend durch die Gasse geschleppt haben und weiter in Lebensgefahr sein. Mehrere weitere Menschen wurden verletzt, darunter ein Kleinkind.

Blutige Szenerie in den Gassen der Jerusalemer Altstadt (foto: dpa)
Blutige Szenerie in den Gassen der Jerusalemer AltstadtBild: picture-alliance/dpa/A. Sultan

Am Donnerstag hatte ein mutmaßlich palästinensischer Täter im Westjordanland ein jüdisches Elternpaar vor den Augen seiner vier Kinder erschossen. Angesichts eines Streits um die Nutzung des Tempelbergs in Jerusalem ist es zuletzt immer wieder zu Konfrontationen zwischen Palästinensern und der israelischen Staatsmacht gekommen.

"Klare Botschaft"

Die radikal-islamische Hamas aus dem Gazastreifen begrüßte den Anschlag vom Samstag als "klare Botschaft" an Israel. Die Palästinenser seien bereit, bei der Verteidigung des Tempelbergs zu sterben. Der Jerusalemer Bürgermeister Nir Barkat forderte von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu entschlossene Maßnahmen gegen den Terror und die Kräfte, die dazu anstachelten.

Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hatte sich am Mittwoch bei einer Rede vor der UN-Vollversammlung von den Friedensverträgen mit Israel losgesagt.

SC/wa (APE, rtr, dpa)