Israel entschädigt türkische Todesopfer
30. September 2016Der Fall sorgte im Mai 2010 weltweit für Aufsehen. Pro-palästinensische Aktivisten aus der Türkei unternahmen den Versuch, mit ihrem Schiff "Mavi Marmara" die israelische Seeblockade für den Gazastreifen zu durchbrechen, doch einige Passagiere mussten die Mission mit ihrem Leben bezahlen. Die israelische Kriegsmarine enterte das Schiff, zehn Aktivisten wurden dabei getötet.
Ankara war erbost, beide Länder beendeten die militärische Zusammenarbeit und zogen ihre Botschafter ab. Es folgten sechs Jahre diplomatischer Eiszeit. Im Juni schließlich vereinbarten die Türkei und Israel eine Aussöhnung. Die nun gezahlten 20 Millionen Dollar gelten als Kompensation für den tödlichen Einsatz auf der "Mava Marmara".
Israel habe das Geld auf einem Bankkonto des türkischen Justizministeriums deponiert, berichtet der Fernsehsender CNN Türk. Die Summe soll den Familien der Todesopfer zukommen. Für die nahe Zukunft ist auch wieder ein Austausch von Botschaftern geplant.
Nach israelischer Darstellung verpflichtete sich die türkische Seite in dem Abkommen auch dazu, Terroraktionen der radikal-islamischen Palästinenserorganisation Hamas von türkischem Boden aus zu verhindern. Dies schließe auch die Finanzierung von Terrorismus ein. Bislang hatte sich die türkische Regierung immer wieder verständnisvoll gegenüber den Menschen im Gazastreifen und der dort herrschenden Hamas gezeigt.
djo/se (afp, dpa)