1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Israel tritt Ende 2018 aus der UNESCO aus

29. Dezember 2017

Im Oktober hatte Israel den Rückzug aus der UN-Kulturorganisation mitgeteilt. Nun steht der Zeitpunkt fest - die Regierung schickte die entsprechende Mitteilung nach Paris.

https://p.dw.com/p/2q7iu
Israel Weiße Stadt in Tel Aviv
Die "Weiße Stadt" in Tel Aviv - die weltgrößte Ansammlung von Gebäuden im Bauhaus-Stil - seit 2003 Weltkulturerbe Bild: picture-alliance/dpa/P. Grimm

UNESCO-Generaldirektorin Audrey Azoulay teilte in der französischen Hauptstadt mit, sie sei offiziell über den israelischen Austritt zum 31. Dezember 2018 informiert worden. Dies bedauere sie "zutiefst". Sie sei davon überzeugt, dass Meinungsverschiedenheiten bei den von der Organisation behandelten Themen am besten innerhalb der UNESCO gelöst werden könnten. 

Ewiger Streitpunkt: der Nahostkonflikt      

Die USA und Israel hatten im Oktober mitgeteilt, sie würden die in Paris ansässige UN-Organisation für Bildung, Wissenschaft und Kultur verlassen. Die US-Regierung begründete ihre Entscheidung damit, dass die UNESCO in zunehmendem Maße anti-israelische Positionen vertrete. Dem schloss sich Israel an.

Die Mitglieder des Exekutivrats der UNESCO hatten mehrfach israelkritische Resolutionen beschlossen, woraufhin die israelische Regierung ihre Beitragszahlungen an die UN-Organisation verringerte. Zuletzt sorgte im Sommer die Entscheidung, die Altstadt von Hebron zum palästinensischen Weltkulturerbe zu erklären, für Empörung in Israel. Die US-Zahlungen an die Organisation sind bereits seit 2011 eingefroren, nachdem Palästina in die UNESCO aufgenommen worden war.

Israel habe trotz des Austritts seinen vollen Platz in der UN-Organisation, betonte die Französin Azoulay in Paris. Die UNESCO sei eine Institution, "die sich für die Verteidigung der Redefreiheit, die Prävention von Antisemitismus und von Rassismus in all seinen Formen einsetzt". Sie habe zudem "ein einmaliges Bildungsprogramm zur Erinnerung an die Shoah und zur Vorbeugung von Völkermorden entwickelt."

se/haz (afp, dpa, ap)