Israel erlaubt Ölförderung
21. Februar 2013Das US-israelische Unternehmen Genie Energy darf künftig auf dem Golan nach Öl bohren. Das Ministerium für Energie- und Wasserquellen in Jerusalem erteilte dem Unternehmen einem Bericht der Zeitung "Jediot Ahronot" zufolge die entsprechende Lizenz. Dem Konzern steht der frühere rechtsgerichtete israelische Minister Effi Eitam vor. Von Regierungsseite gab es bislang keine Stellungnahme dazu.
Internationale Kritik
Beobachter rechnen damit, dass die Entscheidung der Regierung von Ministerpräsident Netanjahu auf internationale Kritik stoßen wird. Weltweit werden die Golan-Höhen als besetztes syrisches Territorium angesehen. Israel hatte das Gebiet im Sechstagekrieg 1967 besetzt und 1981 annektiert. Die internationale Staatengemeinschaft hat diesen Akt jedoch nie anerkannt.
Schon lange gibt es Pläne für Ölförderung auf den Golan-Höhen. Anfang der 1990er Jahre schätzte die Nationale Ölgesellschaft Israels (INOC) das Vorkommen auf zwei Millionen Barrel. Damals hätte das einem Wert von 24 Millionen Dollar entsprochen.
Unter Ministerpräsident Jitzchak Rabin wurde die Genehmigung jedoch ausgesetzt, um anstehende Friedensverhandlungen zwischen Israel und Syrien nicht zu gefährden. Sein Nachfolger Netanjahu erneuerte 1996 allerdings die Erlaubnis für die INOC.
Israel und Syrien befinden sich offiziell im Kriegszustand. Damaskus fordert die Rückgabe der Golan-Höhen.
Nach Angaben des Wirtschaftsmagazins "Globes" gehört der US-Medienmogul Rupert Murdoch zu den Aktionären von Genie Energy. Wichtigster Berater sei demnach der ehemalige republikanische Vizepräsident der USA, Dick Cheney.
mak/kle (afpd, afpe, "Globes", Munzinger)