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Iraks Christen unter Schock

2. November 2010

Die Folgen des Anschlags auf eine Kirche in Bagdad +++ Ein Kölner Unternehmer setzt auf den Irak +++ Jordanien eine Woche vor den Parlamentswahlen

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Der Patriarch der Chaldäisch-Katholischen Kirche im Irak, Emmanuel III. Delly, vor der Sayidat al-Nejat-Kathedrale in Badgdad am 1. November 2010 (Foto: dpa)
Der Patriarch der Chaldäisch-Katholischen Kirche im Irak, Emmanuel III. Delly, vor der Sayidat al-Nejat-Kathedrale in Badgdad am 1. November 2010Bild: dpa

Rund eine halbe Million Christen leben heute im Irak. Noch zu Zeiten Saddam Husseins waren es schätzungsweise doppelt so viele. Doch seit das Land nach dem Einmarsch der US-Truppen immer mehr in Terror und Gewalt abgeglitten ist, sind viele Mitglieder der christlichen Minderheit auf der Flucht. Dieser Trend könnte sich jetzt weiter verstärken - nach dem Blutbad in einer Kirche in Bagdad, wo nach einer Geiselnahme rund 50 Menschen bei der Befreiungsaktion durch irakische Sicherheitskräfte getötet wurden. Der katholische Theologe und Orientalist Harald Suermann hat viele Jahre im Nahen Osten gelebt und gearbeitet. Noch im Oktober hat er in Rom an einer Synode teilgenommen, bei der es um die Situation der Christen im Nahen Osten ging. Er befürchtet eine neue Auswanderungswelle irakischer Christen.

Verdienen am 'Aufbau Irak'

Seit dem Einmarsch der US-Truppen vor mehr als sieben Jahren hat der Irak äußerst unruhige Zeiten hinter sich. Bombenanschläge, blutige Aufstände, Entführungen und Ermordungen haben ein Klima geschaffen, das ausländische Investoren verschreckt hat. Investoren, die das Land dringend für seinen Wiederaufbau braucht. Doch mittlerweile hat sich die Situation verbessert und immer mehr Firmen kehren zurück. Bisher sind es vor allem US-Unternehmen, aber seit rund zwei Jahren wagen auch immer mehr Deutsche den Schritt. Einer von ihnen ist der Kölner Michael Kurth.

Politikverdrossenheit in Jordanien

In Jordanien geht der Wahlkampf in den Endspurt: In einer Woche werden die Abgeordneten des Parlaments neu bestimmt. Wieder einmal geht es vor allem um attraktive Posten. Dabei hatte ein breites zivilgesellschaftliches Bündnis konkrete Vorschläge präsentiert, um für eine stärker programmatisch ausgerichtete Wahl zu sorgen. Verwirklicht wurde davon kaum etwas. Die Kritiker sprechen schon jetzt von einer wichtigen verpassten Chance.

Redaktion: Diana Hodali und Thomas Kohlmann