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Inselstreit trifft Toyota hart

5. Oktober 2012

Der Inselstreit zwischen Japan und China hat dem Branchenprimus wie auch anderen japanischen Autobauern das China-Geschäft vermiest. Nutznießer sind vor allem deutsche Autohersteller wie BMW und Audi.

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Automesse in Peking China 2012 Toyota (Foto: AP)
Automesse in Peking China 2012 ToyotaBild: dapd

Der japanische Autohersteller Toyota muss für den Inselstreit seines Landes mit China bitter büßen. Im September liefen dem Unternehmen in der Volksrepublik in Scharen die Käufer weg. Die japanische Zeitung "Yomiuri" berichtete unter Berufung auf Unternehmenskreise, die Zahl von 75.000 im August verkauften Autos habe sich halbiert.

Zudem will der Branchenprimus die Produktion in China drastisch um rund 50 Prozent gegenüber der ursprünglichen Planung drosseln. Toyota plane außerdem im November keine Autos seiner Luxusmarke Lexus in die benachbarte zweitgrößte Wirtschaftsnation der Welt zu exportieren.

Toyota ist kein Einzelfall

Auch andere japanische Autobauer bekommen die anti-japanischen Ressentiments zu spüren. Aus dem Nissan-Konzern verlautete, die Auslieferungen in China dürften ebenfalls merklich beeinträchtigt worden sein. Mazda hatte bereits am Donnerstag von einem Rückgang von mehr als einem Drittel gesprochen.

Die Beziehungen zwischen den beiden asiatischen Wirtschaftsmächten ist wegen eines wieder aufgebrochenen Streits um unbewohnte Inseln im Ostchinesischen Meer auf den tiefsten Stand seit Jahren gefallen. In China war es deswegen zu antijapanischen Massenprotesten und Aufrufen zum Boykott japanischer Waren gekommen.

Für die Rivalen aus anderen Ländern bedeutet dies einen unerwarteten Geschäftssegen. Vor allem die deutschen Oberklasseproduzenten profitieren. So hatte BMW im vergangenen Monat 55 Prozent mehr Autos in China abgesetzt. Die VW-Tochter Audi legte um 20 Prozent zu. Die südkoreanische Hyundai steigerte die Verkäufe auf dem größten Automarkt der Welt um 15 Prozent.

zdh/sti (rtr, afp, dpa)