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Suharto soll büßen

9. Juli 2007

Die indonesische Staatsanwaltschaft hat Klage in Milliardenhöhe gegen den ehemaligen Präsidenten Suharto wegen Korruption eingereicht. Ihm wird vorgeworfen, hohe Summen aus der Staatskasse unterschlagen zu haben.

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Indonesiens Ex-Präsident Suharto, Quelle: Ap
Soll sich bereichert haben: Indonesiens Ex-Präsident SuhartoBild: AP

Die indonesische Regierung hat den früheren Diktator Suharto vor einem Zivilgericht im Süden der Hauptstadt Jakarta auf Zahlung einer Milliardensumme verklagt. Die Staatsanwaltschaft verlangte in ihrer Klageschrift am Montag (9.7.07) 1,5 Milliarden Dollar (1,1 Mrd. Euro). Der 86-jährige Suharto lebt seit seinem Sturz 1998 unbehelligt in seiner Residenz in Jakarta.

Richter hatten den Ex-Staatschef zuvor wegen Altersschwäche für unzurechnungsfähig erklärt und eine Korruptionsanklage deshalb fallen lassen. "Dies ist eine Zivilklage, es geht nicht um Korruption", betonte nun Staatsanwalt Dachmer Munthe.

Mehrere Millionen Dollar veruntreut

Suharto wird vorgeworfen, während seiner Amtszeit (1965-1998) mehrere hundert Millionen US-Dollar unterschlagen zu haben, wie die indonesische Nachrichtenagentur Antara berichtete. Die Staatsanwaltschaft führte an, er habe mindestens 440 Millionen Dollar aus den Staatskassen geplündert. Gut 1,1 Milliarden Dollar fordert sie zusätzlich an Schadensersatzzahlungen von Suharto.

Freiheitskämpfer in der Provin Aceh
Freiheitskampf in der Provinz Aceh: Suharto wurden hier Menschenrechtsverletzungen vorgeworfenBild: AP

Die 440 Millionen Dollar seien über die Supersemar-Stiftung geschleust und nicht, wie vorgesehen, für Stipendien ausgegeben worden, erklärte die Staatsanwaltschaft. Sie beantragte gleichzeitig auch die Beschlagnahmung des Stiftungsgebäudes.

32 Jahre Diktatur in Indonesien

Präsident Suharto war 1965 durch einen Putsch an die Macht gekommen und hatte das das Land 32 Jahre lang mit eiserner Hand regiert. Ihm werden schwere Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen, vor allem in Osttimor und in Aceh.

Im Zuge der Unruhen nach der Asienkrise vor zehn Jahren wuchsen die Proteste gegen Suharto, schließlich wurde er 1998 von der Opposition zum Rücktritt gezwungen. Die Staatsanwaltschaft verklagte ihn damals prompt wegen Veruntreuung von 571 Millionen Dollar. Nach einem Herzanfall und auf Anraten von Ärzten wurde der damalige Strafrechtsfall mit Verweis auf die angeschlagene Gesundheit Suhartos aber eingestellt. (tos)