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TechnikIndien

Indische Sonde Chandrayaan-3 landet erfolgreich auf dem Mond

23. August 2023

Im zweiten Anlauf hat es geklappt. Vier Jahre nach einem gescheiterten Versuch einer Landung auf dem Mond hat die Sonde Chandrayaan-3 auf dem Erdtrabanten aufgesetzt.

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Indien Chandrayaan 3 Mondmission
Blick vom Landegerät der indischen Raumsonde auf den MondBild: ISRO via REUTERS

Die Mondsonde Chandrayaan-3 sei sicher auf dem Erdtrabanten angekommen, teilte die indische Weltraumbehörde ISRO mit. Sie setzte in der Nähe des wenig erforschten Südpols auf. "Sanfte Landung auf dem Mond. Indien ist auf dem Mond", sagte der Chef der indischen Weltraumbehörde ISRO, Sreedhara Panicker Somanath, kurz danach. Es sei ein großer Sprung, sagte der vom BRICS-Gipfel in
Südafrika zugeschaltete Premierminister Narendra Modi.

"Die Mission läuft nach Plan", hatte die indische Weltraumbehörde ISRO zuvor auf der Plattform X geschrieben, die früher Twitter hieß. 

Erfolgreiche Premiere: Indiens Mondmission

Wichtiger Prestige-Erfolg

Eine sanfte Landung schafften bislang nur die USA, die Sowjetunion und China. Mit der erfolgreichen Mission zählt nun auch das bevölkerungsreichste Land der Welt zum exklusiven Club der Mond-Landenationen. 

Indien Chandrayaan 3 Mondmission
Schüler im indischen Ahmedabad beten für eine erfolgreiche MondmissionBild: Ajit Solanki/AP Photo/picture alliance

Eine Rakete mit Chandrayaan-3 war am 14. Juli von der südindischen Insel Sriharikota ins All gestartet. Die Mondsonde brauchte deutlich länger zu dem Erdtrabanten als etwa die bemannten Apollo-Missionen der USA in den 1960er und 1970er Jahren. Dafür sind die Kosten der indischen Mission mit umgerechnet etwa 66 Millionen Euro deutlich geringer als in anderen Ländern.

Indiens Weg zum Mond

Chandrayaan bedeutet "Mondfahrzeug" auf Sanskrit. Mit der unbemannten Mission will Indien die kaum untersuchte Südseite des Mondes rund zwei Wochen lang erforschen. Ein erster Landungsversuch war 2019 misslungen. Bei der Mission krachte das Landemodul auf die Oberfläche des Erdtrabanten. Später teilte die Weltraumbehörde dem Parlament in Neu-Delhi mit, während der Annäherung an den Mond habe es Probleme mit dem Bremsen gegeben.

Russland war am Sonntag mit seiner Mondmission gescheitert: Die Raumsonde "Luna-25" sei nach einer "außerplanmäßigen Situation" auf der Mondoberfläche aufgeschlagen und habe aufgehört zu existieren, hatte die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos in Moskau mitgeteilt. Auch "Luna-25" sollte in der Nähe des Südpols landen.

Mondwasser im Fokus

Mit der Mission "Chandrayaan-3" will Indien unter anderem mehr über gefrorenes Wasser auf dem Mond herausfinden, das auf und unter der Mondoberfläche nachgewiesen wurde. Solches Eis könnte unter anderem bei künftigen bemannten Mondmissionen von Nutzen sein. "Solche Missionen sind zukunftsgerichtet", sagte Ajey Lele vom Manohar Parrikar Institute for Defence Studies and Analyses in der indischen Hauptstadt Neu Delhi. "Man muss heute beginnen, wenn man sein Ziel in zwei, drei Jahrzehnten erreichen will."

Indiens Weltraumprogramm hatte in den 1960er Jahren begonnen. In den ersten Jahrzehnten lag der Fokus vorwiegend darauf, Satelliten günstig ins All zu befördern. Inzwischen hat Indien ehrgeizigere Ziele. Zuletzt wurde zudem bei einem Besuch von Indiens Premierminister Narendra Modi bei US-Präsident Joe Biden eine verstärkte Zusammenarbeit in Sachen Raumfahrt angekündigt.

kle/as (afp, dpa, rtre, ape)