Indiens Gesichter
Hauptstadt des Südens
Ein typisches schwarz-gelbes Taxi rast durch die Innenstadt von Mumbai, der Finanzmetropole Indiens. Mumbai hat mit offiziell rund 13 Millionen Einwohnern - inoffiziell vermutlich mehr als 20 Millionen - die Hauptstadt Delhi überholt und ist nun die größte Stadt Indiens.
Rasante Entwicklung
Mumbai ist nicht nur wegen seiner blühenden Filmindustrie ein Magnet. Seit die wirtschaftliche Bedeutung wächst, zieht es immer mehr Menschen nach Südindien. Viele ausländische Unternehmen und große Universitäten beginnen, sich hier niederzulassen und bringen Jobmöglichkeiten für junge Inder mit.
Prachtvolle Feiern
Indische Frauen bereiten sich auf eine Hochzeit vor. Die Feierlichkeiten dauern oft mehrere Tage. In der Regel müssen die Eltern der Braut dafür aufkommen. Auch wenn sie sich dafür verschulden.
Vom Slumdog zum Millionär?
Während die Modernisierung in Mumbai voranschreitet, wird auch die Lücke zwischen Arm und Reich größer. Immer mehr Menschen ziehen in die Metropolen und stellen die Städte vor große Herausforderungen. Rund die Hälfte der offiziellen Einwohner Mumbais lebt in Slums. Auch wenn Kinofilme etwas anderes vorgaukeln, die Chancen, es dort herauszuschaffen, sind gering.
Es lebe der Che!
Kerala liegt im Süden Indiens und gilt als Vorzeigestaat. Die gesundheitliche Versorgung funktioniert im Gegensatz zu vielen anderen Teilen des Landes gut und mehr als 90 Prozent der Bevölkerung kann lesen und schreiben. In Kerala regieren linke Parteien, die Left Democratic Front und die Communist Party of India. Bilder von Che Guevara und rote Sowjetflaggen sind hier überall zu finden.
Gespielte Geschichten
Kathakali ist eine beliebte Kunstform aus Kerala. Übersetz heißt Kathakali in etwa "gespielte Geschichte". Es ist eine Mischung aus Tanz, Theater und Ritual bei der es vor allem auf die ausdrucksvolle Gestik und Mimik der Tänzer ankommt. Genauso wichtig wie die Vorführung ist die Vorbereitung. Mindestens eine Stunde benötigen die Tänzer, um das komplizierte Make-Up mit genau festgelegter Farbsymbolik aufzutragen und die zum Teil aufwendigen und farbenfrohen Kostüme anzulegen.
Vier Tage Dankbarkeit
Kerala nennt sich selbst "Gottes eigenes Land". Nicht nur wegen der atemberaubenden Landschaft, sondern auch wegen der vielen religiösen Einflüsse, die in der Region eine Rolle spielen. In Kerala leben Hindus, Muslime und Christen in friedlicher Gemeinschaft zusammen. Für die Tamilen, die zu den Hinduisten gehören, ist das vier-tägige Pongal-Fest einer der höchsten Feiertage. Zu diesem Erntefest bereiten die Frauen, wie hier im Hindu-Tempel Kollam in Zentral-Kerala, ein traditionelles Essen aus Reis, Milch, Bannen und Zucker zu.
Paradiesisch
Ein Guide führt Touristen in einem Kanu durch die so genannten Backwaters, ein Netz von Wasserwegen im Hinterland von Kerala. Hier blüht der Tourismus. Kein Wunder, denn der Name, den westliche Reisende der Region gegeben haben, wirkt anziehend: "Eines von zehn Paradiesen der Erde".
Harte Arbeit
Die Bauern in Südindien leben davon, Fisch, Reis und getrocknete Früchte an lokale Händler oder die Basare der Nachbarstädte zu verkaufen.
Traditionsreiche Berufe
Diese Frau fertigt Schnüre aus Kokosbast an. Schätzungsweise mehr als eine Million Menschen verdienen ihr Geld in den ländlichen Regionen Keralas damit, traditionelle Waren wie Kanus oder andere Gegenstände aus Bast herzustellen.
Das Land der Tamilen
Der Staat Tamil Nadu im Südosten ist eine weitere Boomregion Indiens. Das Bild der hektischen Städte wird von neuen Gebäuden mit großflächigen Werbelogos, Satelitenschüsseln und Funkmasten geprägt.
Das Land der Gegensätze
Doch auch das ist Tamil Nadu. An der Grenze zu Kerala liegt der Gebirgszug Westghats. Die fast mystisch wirkenden Teeplantagen sind von Nationalparks und Naturschutzgebieten umgeben. Auch die Westghats sind eine beliebtes Ziel bei internationalen aber auch einheimischen Touristen. (lj/np)