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In Weißrussland eine der ältesten oppositionellen Zeitungen geschlossen

21. August 2002

– "Swobodnyje nowosti" schreibt rote Zahlen

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Minsk, 21.8.2002, INTERFAX-SAPAD, russ.

In Weißrussland wird eine der ältesten oppositionellen Zeitungen – "Swobodnyje nowosti" – geschlossen, teilte der Gründer dieser Zeitung, Sergej Atroschtschenko, am Mittwoch (21.8.) auf einer Pressekonferenz in Minsk mit. Er berichtete, dass er darüber das Informationsministerium der Republik, das Weißrussische Verlagshaus sowie die Dienste in Kenntnis gesetzt habe, die die Zeitung in der Republik verbreiten.

"Die Herausgabe der Zeitung ist heute gestoppt und die Konten sind gesperrt worden", erklärte der Gründer der Zeitung. Er präzisierte, dass er der wichtigste Gründer von "Swobodnyje nowosti" sei, da die übrigen Gründer ihm die Rechte auf die Fassung eines Beschlusses über das Schicksal der Zeitung übertragen hätten.

Grund für die Schließung der Zeitung, die seit 1991 herausgegeben wird, sei die Tatsache, dass sie verlustbringend sei. "Als Eigentümer der Zeitung bin ich daran interessiert, dass sie Gewinn bringt", sagte er. Der Gründer berichtete, dass die Auflage von 100 000 im Jahr 1994 auf 20 000 im laufenden Jahr zurückgegangen sei. Sergej Atroschtschenko schob den Journalisten in die Schuhe, dass die Zeitung in der letzten Zeit "von Geldern lebt, die sie von der amerikanischen Botschaft bekommt". "Damit erweist die amerikanische Botschaft den weißrussischen Medien einen Bärendienst, sie behindert die normale Entstehung eines Medienmarktes in Weißrussland", sagte er. Sergej Atroschtschenko teilte den Journalisten mit, er schließe ein Projekt, leite jedoch ein neues ein: am Freitag (23.8.) erscheine die erste Ausgabe der Zeitung "Obosrewatel", die für den breiten Leser gedacht sei und den zentristischen Standpunkt vertrete. (lr)