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Politik

In Libyen festgehaltene Fischer sind frei

17. Dezember 2020

Mehr als 100 Tage wurden 18 Fischer, acht davon aus Italien, von einer libyschen Miliz gefangen gehalten. Der Vorfall hatte eine diplomatische Krise zwischen Italien und Libyen ausgelöst.

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Gefangennahme italienischer Fischer in Libyen | Angehörige
Schon im Oktober verlangten die Familien der entführten Fischer die sofortige FreilassungBild: Yara Nardi/REUTERS

 "Unsere Fischer sind frei", schrieb der italienische Außenminister Luigi Di Maio auf Facebook.  "In ein paar Stunden werden sie ihre Familien und ihre Lieben wieder umarmen können." Acht der Fischer stammen aus Italien, weitere sechs aus Tunesien sowie jeweils zwei aus dem Senegal und Indonesien. Die Bedingungen für ihre Freilassung waren zunächst nicht bekannt.

Die 18 Männer waren vom sizilianischen Hafen Mazara del Vallo aus gestartet und am 1. September auf See von Kräften des Generals und Milizenführers Chalifa Haftar abgefangen, des Verstoßes gegen die Hoheitsgewässer beschuldigt und nach Bengasi im Osten Libyens gebracht worden.

Gefangennahme italienischer Fischer in Libyen | Angehörige
Schon im Oktober verlangten die Familien der entführten Fischer die sofortige FreilassungBild: Yara Nardi/REUTERS

Di Maio und Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte waren der Mitteilung zufolge unangekündigt nach Bengasi gereist und hatten sich mit Haftar getroffen. Die Gefangenschaft der Fischer hatte eine diplomatische Krise zwischen Italien und Libyen ausgelöst.

Haftar verlangte Gefangenenaustausch

Di Maio dankte dem italienischen Geheimdienst und Diplomaten für ihre Bemühungen, die Männer nach Hause zu bringen. Haftars Streitkräfte verlangten für die Freilassung der 18 Männer einen Gefangenenaustausch und wollten im Gegenzug vier Libyer freibekommen, die in Italien wegen Menschenhandels und der Verursachung eines Schiffbruchs eines Migrantenbootes im Jahr 2015 mit 49 Toten verurteilt worden waren.

Der einflussreiche General Haftar und seine selbst ernannte Libysche Nationalarmee (LNA) hatten im vergangenen Jahr eine Offensive auf Tripolis begonnen, um die Regierung zu stürzen, wurden aber zurückgeschlagen. Ende Oktober einigten sich die Konfliktparteien auf einen Waffenstillstand.

nob/sti (kna, dpa)