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In Libyen eskaliert die Gewalt

22. Februar 2011

Bizarrer TV-Auftritt des libyschen Herrschers +++ Berliner Proteste gegen Diktatur in Libyen +++ Berlusconis Männerfreundschaft zu Gaddafi

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Demonstranten stehen um rennende Autoreifen in einer Straße in Tripolis (Foto: dpa)
Unruhen in Tripolis: Die Armee soll mit Kampfjets auf Demonstranten schießenBild: picture alliance/dpa

Es sind kaum mehr als 20 Sekunden, die das libysche Staatsfernsehen in der Nacht zu Dienstag (22.02.2011) von Machthaber Muammar al-Gaddafi sendet. Er habe die Nacht in Tripolis bei seinen Unterstützern verbringen wollen, doch nun regne es, sagt er. Wann genau diese etwas bizarren Bilder aufgenommen wurden - und wo, ist völlig unklar. Und die Gewalt in Libyen eskaliert: Die Armee soll mit Kampfjets auf Demonstranten geschossen haben. Bisher verfolgt die gesamte westliche Welt die Ereignisse im Gaddafi-Land weitestgehend ratlos.

Solidaritätsbekundungen aus Berlin

Sie solidarisieren sich mit ihren Landleuten in Bengasi und Tripolis: Hunderte Libyer sind am Montag (21.02.2011) in Berlin für Demokratie und Menschenrechte in ihrem Heimatland auf die Straße gegangen. Sie forderten lautstark eine klare Botschaft Deutschlands in Richtung Gaddafi-Clan. Es reiche nicht, so die Aussage der Demonstrierenden, wenn die Regerierung lediglich deutsche Staatsbürger aus Libyen ausfliege.

Männerfreundschaft

Libyens Staatschef Muammar al-Gaddafi steht möglicherweise das gleiche Schicksal bevor wie Tunesiens Ben Ali und Ägyptens Hosni Mubarak. Er wird hinweggefegt von der Entladung des Volkszorns über jahrzehntelange Repression und Stagnation. Wie die anderen autoritären Herrscher der Region war auch Gaddafi lange Zeit ein hofierter Partner westlicher Regierungen. Trotz seiner früheren Verwicklung in blutige Terrorakte machten sie dem exzentrischen Führer Zugeständnisse - vor allem im Interesse wirtschaftlicher Zusammenarbeit. So auch Italien unter Ministerpräsident Berlusconi. Den verbindet nicht nur eine intensive Männerfreundschaft mit dem selbsternannten Revolutionsführer. Und das nicht nur aufgrund wirtschaftlicher Interessen. Der reiche Norden nutzte die Macht der totalitären Herrscher am Mittelmeer, um sich die Armutsflüchtlinge aus Afrika vom Hals zu halten.

Redaktion: Stephanie Gebert