1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
GesellschaftDeutschland

In Deutschland leben viele junge Leute noch bei ihren Eltern

13. Juni 2024

Im Jahr 2023 hat mehr als ein Viertel der 25-Jährigen in Deutschland noch im Elternhaus gewohnt, so eine aktuelle Erhebung des Statistischen Bundesamtes.

https://p.dw.com/p/4gzAS
Ein junge Mann und seine Eltern schleppen Umzugskartons
Europaweit wohnen viele junge Erwachsene noch mit Mitte Zwanzig bei ihren Eltern.Bild: Christin Klose/dpa-tmn/picture alliance

Aus einer aktuellen Erhebung des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden auf Basis des Mikrozensus geht hervor, dass im Jahr 2023 rund 28 Prozent der 25-Jährigen in Deutschland noch im Haushalt der Eltern gewohnt haben. Der Anteil hat sich seit dem Jahr 2020 kaum verändert.

Einen Unterschied im Auszugsalter gibt es bei den Geschlechtern: Söhne ließen sich demnach mehr Zeit mit dem Auszug. Im Alter von 25 Jahren lebte im Jahr 2023 noch jeder Dritte (33 Prozent) bei den Eltern. Bei den Töchtern war es gut jede Fünfte (21 Prozent). Von den 30-Jährigen lebten noch 13 Prozent der Männer mit im Elternhaushalt, jedoch nur sechs Prozent der Frauen.

Unterschiede von Norden und Süden Deutschlands

Das durchschnittliche Alter des Auszugs liegt laut den Statistikern in Deutschland allerdings deutlich niedriger als im EU-Vergleich. Während hierzulande Kinder aus ihrem Elternhaus im Schnitt mit 23,9 Jahren ausziehen, liegt der EU-Durchschnitt bei 26,3. Noch früher ziehen junge Erwachsene nur in nordischen Ländern aus: "Mit 21,4 Jahren hatte Finnland das niedrigste Auszugsalter. Auch in Dänemark und Schweden (je 21,8 Jahre) verließen Kinder das Elternhaus vergleichsweise früh", hieß es vom Statistischen Bundesamt.

Im Nachbarland Frankreich nabeln sich junge Erwachsene mit 23,7 Jahren durchschnittlich ebenfalls etwas früher von zu Hause ab. Anders sieht es im Süden und Osten aus. Am spätestens ziehen Menschen im Durchschnitt in Kroatien (31,8 Jahre) aus. Aber auch in der Slowakei (31,0), in Griechenland (30,6) und Spanien (30,4) sowie Italien und Bulgarien (je 30,0) geht der Trend zum späten Auszug. 

Der teure Traum vom eigenen Heim

Töchter ziehen früher aus als Söhne

Überall in der Europäischen Union zogen Töchter früher aus als Söhne - die einzige Ausnahme stellt laut den Experten Malta dar. In Deutschland betrug das durchschnittliche Alter beim Auszug aus dem Elternhaus 2023 bei Frauen 23,1 Jahre und bei Männern 24,7. Zum Vergleich: Im EU-Durchschnitt lag das  durchschnittliche Alter beim Auszug bei Frauen 25,4 Jahren und bei Männern bei 27,2 Jahren.

Es handelt sich bei den Daten um Erstergebnisse des Mikrozensus, eine Stichprobenerhebung, bei der jährlich rund ein Prozent der Bevölkerung in Deutschland befragt wird. Alle Angaben beruhen auf Selbstauskünften der Befragten. 

ch/pg/kle (dpa, afp)