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Immer mehr Flüchtlinge wollen nach Italien

31. März 2016

Der Flüchtlingszustrom übers Mittelmeer nach Italien nimmt wieder zu. Küstenwache und Marine retteten alleine am Mittwoch fast 1400 Migranten aus Booten.

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Flüchtlinge auf Mittelmeer
Bild: picture-alliance/Bundeswehr/S. Hoder

Weitere 350 Menschen, die meisten davon vermutlich Minderjährige, seien auf einem Boot vor der Küste Siziliens entdeckt worden und sollten nun an Land gebracht werden, gab die Küstenwache bekannt. Ihren Angaben zufolge wurden allein in den vergangenen drei Tagen etwa 3700 Menschen gerettet.

Flüchtlingsboot sinkt vor Libyen

Unklar ist das Schicksal der Menschen, die sich auf einem Boot befunden hatten, das vor der Küste Libyens sank. Ein Sprecher der libyschen Marine sagte, auf dem kleinen Schiff hätten sich 120 Migranten befunden. 32 seien vor dem Ertrinken gerettet worden. Die anderen würden vermisst.

In den ersten drei Monaten dieses Jahres haben sich mehr als 16.000 Migranten auf die gefährliche Überfahrt von Afrika nach Italien gemacht. Das waren etwa 6000 mehr als im selben Zeitraum vor einem Jahr.

Besseres Wetter, mehr Flüchtlinge?

Für die kommenden Monate wird ein weiterer Anstieg erwartet, wenn bessere Wetterbedingungen auf eine leichtere Überfahrt hoffen lassen. Italienische Regierungsvertreter gehen davon aus, dass auch das Flüchtlingsabkommen der EU mit der Türkei dazu führen könnte, dass mehr Menschen von Libyen nach Italien kommen wollen.

Seit Beginn 2015 sind mehr als 1,2 Millionen Menschen aus arabischen Ländern, aus Afrika und Asien nach Europa gelangt. Die meisten von ihnen nutzten die inzwischen geschlossene Balkanroute. Zehntausende stecken wegen der Schließung der Route in Griechenland fest.

Rückführung ab nächsten Montag

Nach dem EU-Türkei-Flüchtlingspakt soll von Montag an die Rückführung von Flüchtlingen in die Türkei beginnen. Die Übereinkunft sieht vor, dass alle Flüchtlinge, die nach dem 20. März illegal von der Türkei nach Griechenland übergesetzt sind, dann zwangsweise zurückgebracht werden können. Vorher haben die Menschen jedoch das Recht auf eine Einzelfallprüfung in Griechenland.

haz/kle (rtr, afp)