1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Deutsch lernen

Immer mehr chronische Krankheiten

Corves, Anna9. November 2010

Zivilisationskrankheiten wie Herz-Erkrankungen oder Diabetes sind für Ärzte und Wissenschaftler die größte medizinische Herausforderung der Zukunft - nicht nur in den reichen Ländern.‎‎

https://p.dw.com/p/Q2PE

Chronische Krankheiten lösen die Infektionskrankheiten als häufigste Todesursache ab. Außer in Afrika sterben heute weltweit mehr Menschen an Krankheiten wie Diabetes als an Aids oder ähnlichen Erkrankungen. Diese Entwicklung ist die Folge eines ungesunden Lebensstils, der sich von Europa und den USA auch auf andere Regionen der Welt ausgebreitet hat.

Zu salziges, zu süßes, zu fettiges Essen, zu wenig Bewegung: Chronische Krankheiten galten lange als Wohlstandskrankheiten der westlichen Industrieländer. Doch auch in Afrika ersetzen industriell hergestellte Lebensmittel die traditionellen Speisen. Dass chronische Krankheiten und Wohlstand zusammengehören, daran zweifelt Pekka Puska, der Präsidenten der World Heart Federation. Denn auch in Europa finden sich Menschen mit Zivilisationskrankheiten besonders in den ärmeren Schichten.

80 Prozent aller Menschen, die an chronischen Krankheiten sterben, kommen heute aus Ländern mit niedrigem bis mittlerem Einkommen. Doch neben Diabetes und Herzkrankheiten gibt es eine weitere Gruppe chronischer Erkrankungen, die bislang unterschätzt wird: die psychischen Krankheiten. Weltweit leiden beispielsweise rund 150 Millionen Menschen an Depressionen. Viele psychische Krankheiten sind außerdem die Ursache weiterer Erkrankungen.

Einige Zivilisationskrankheiten könnten durch Prävention vermieden werden. Der Wissenschaftler Peter Piot fordert, dass das Problem schnell gelöst wird, da zum Beispiel in Europa bereits viele Jugendliche übergewichtig sind. Er schlägt vor: "Man muss Anreize setzen, zum Beispiel über eine Steuer für ungesundes Essen nachdenken, wie für Alkohol oder Tabak."


Glossar

chronisch - lange dauernd; hier: das ganze Leben dauernd

Zivilisationskrankheit, die - eine Krankheit, die vor allem in reichen Ländern vorkommt

Diabetes, der - die Zuckerkrankheit

etwas/jemand löst etwas/jemanden ab - hier: etwas/jemand wird häufiger als et-
was/jemand anderes

Infektionskrankheit, die - eine durch Viren oder Bakterien verursachte Krankheit

Erkrankung, die - die Krankheit

Todesursache, die - der Grund, aus dem jemand gestorben ist

Lebensstil, der - die Art, wie jemand sein Leben lebt

etwas breitet sich aus - etwas wird mehr

etwas gilt als etwas - etwas wird von vielen Leuten als etwas angesehen

Wohlstand, der - die Tatsache, dass jemand viel Geld hat

Wohlstandskrankheit, die - umgangssprachlich für: die → Zivilisationskrankheit

Einkommen, das - das Geld, das jemand durch Arbeit verdient

psychische Krankheit, die - eine Krankheit, die die Seele und nicht den Körper betrifft

Depression, die - eine Krankheit, bei der man längere Zeit mutlos und traurig ist

Prävention, die - etwas, das man tut, damit etwas anderes nicht geschieht; die Vorbeu-
gung

etwas vermeiden - etwas Negatives nicht passieren lassen

Anreiz, der - etwas, das eine Sache interessant machen soll


Fragen zum Text

1. Zivilisationskrankheiten entstehen durch …
a) die westlichen Industrieländer.
b) traditionelle Speisen.
c) einen ungesunden Lebensstil.

2. Chronische Krankheiten werden oft … genannt.
a) Depressionen
b) Wohlstandskrankheiten
c) Diabetes

3. Die meisten Menschen mit Zivilisationskrankheiten …
a) haben ein niedriges Einkommen.
b) kommen aus Europa.
c) sterben an einer Infektion.

4. Ist eine Krankheit "chronisch", dauert sie …
a) nicht sehr lange.
b) mehrere Jahre.
c) oft für immer.

5. Welcher Satz ist falsch?
a) Depressionen sind oft die Ursache anderer Krankheiten.
b) Ungesunde Ernährung ist meistens die Ursache von Zivilisationskrankheiten.
c) Eine der Ursachen von dem Diabetes ist Übergewicht.


Arbeitsauftrag
Die Verben "etwas vermeiden" und "etwas meiden" haben eine unterschiedliche Bedeutung. Schlagen Sie diese im Wörterbuch nach und bilden Sie mit jedem Verb mindestens zwei Sätze.

Autor/in: Anna Corves/Lukas Völkel

Redaktion: Raphaela Häuser