IAA Mobility oder: Alles außer Autos
Es ist die erste IAA in München, doch eine Automesse ist das nicht mehr. Ja, es gibt einiges auf vier Rädern zu sehen, oft elektrisch angetrieben. Doch die meisten Exponate haben vor allem: Pedale.
Zweiräder, wohin das Auge schaut
Zwei der neun Hallen auf dem Münchner Messegelände sind komplett den Herstellern von Fahrrädern vorbehalten. Und überhaupt stellen auf der IAA mehr Fahrradhersteller als Autobauer aus. Man könnte meinen, man sei auf der Eurobike, der größten Fahrradmesse der Welt, die bisher in Friedrichshafen am Bodensee stattfand und 2022 nach Frankfurt umzieht.
Testparcours für Moutainbiker
In früheren Jahren der IAA-Geschichte gab es auf dem Freigelände bergige Teststrecken für die geländegängigen SUV. Auch das ist jetzt anders. Mercedes-Benz und andere Aussteller haben hier Parcours für Mountainbiker aufgebaut.
Besser als E-Scooter
Das Schweizer Startup Micro Mobility Systems versucht sich mit einem winzigen Auto, dem Microlino - einem Zweisitzer, der sich so schnell wie ein Smartphone aufladen lassen soll. Und mit diesem Dreirad namens Microletta. Die zwei Vorderräder sollen für mehr Sicherheit sorgen, die Batterie kann man herausnehmen und in der Wohnung aufladen.
Lastenesel für Handwerker
Lastenfahrräder sind das nächste große Ding. Die Grünen wollen die Anschaffung ja sogar mit 1000 Euro bezuschussen. Dieses Gefährt der Kölner Firma A-N.T. GmbH ist ein sogenanntes Heavy Duty E-Cargo-Bike und kann in allen möglichen Varianten bestellt werden. Hier als Version für Handwerker - Schraubstock inklusive.
Muskelkraft plus Akku
Der Hersteller dieses Gefährts heißt Akkurad - damit ist eigentlich schon alles erklärt. Das Allradsystem der Firma aus Schwäbisch Gmünd setzt für die Vorderachse auf Muskelkraft, auf der Hinterachse helfen zwei Radnabenmotoren. Der GaloppE PEP ist eine Plattform für viele verschiedene Einsatzgebiete. Sogar Apple CarPlay ist an Bord.
Für die letzte Meile
Wenn das Postauto mal wieder im Stau steckt ... dann könnten solche Fahrzeuge ins Spiel kommen. Hersteller in diesem Fall ist die Firma Mubea aus Attendorn im Sauerland. Die sind ein bedeutender Zulieferer der Autoindustrie und müssen sich auf den Wandel der Branche einstellen. Der Urban_M soll zeigen, wie dieser Wandel unter anderem gelingen könnte.
Neue Basis
Auch der Autozulieferer Hirschvogel, ein Mittelständler aus Denklingen in Oberbayern, muss sich dem Transformationsprozess der Autoindustrie stellen. Das Unternehmen kommt aus der Umformtechnik und hat sich jetzt mit Partnern zusammengetan, um Mobilitätskonzepte für die Zukunft zu entwickeln. Herausgekommen ist dieses System namens AXIMO, ein Mikromobil mit zahlreichen Anwendungsmöglichkeiten.
Schlank auf Knopfdruck
Eigentlich bauen sie bei Roding Automobile GmbH im bayerischen Roding Prototypen für die großen Autobauer. Gerade aber werkeln sie an diesem sogenannten City Transformer für ein Startup aus Israel. Das ist ein faltbarer Elektro-Flitzer, der bei Bedarf den Radabstand verringern kann - wenn die Parklücke mal besonders schmal ist.
Der Auto-Bus
Autonom fahrende Kleinbusse sind derzeit schon Hamburg im Testbetrieb im Einsatz. Diesen hier entwickeln die Firmen Mobileye (eine Intel-Tochter), der Mobilitätsanbieter Transdev und der Transportsystem-Spezialist Lohr Gruppe aus Frankreich gemeinsam. Der Shuttlebus hört auf den Namen iCristal, kann bis zu 16 Passagiere transportieren und soll ab 2023 in den Regelbetrieb gehen.
Das fliegende Auto
"Blut, Schweiß und Tränen" hätten die Ingenieure in dieses Projekt namens Liberty gesteckt, teilt die niederländische Firma PAL-V mit. Das Auto soll auch fliegen können, angetrieben mit herkömmlichem Super-Benzin. Problem: So ein zusammenklappbares Gefährt braucht ziemlich viele Genehmigungen, bevor es fahren oder abheben kann. Daher verschiebt sich der Erstflug schon viele Jahre.