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Hypo Real Estate schreibt erneut rote Zahlen

5. Mai 2009

Die schwer angeschlagene Immobilienbank Hypo Real Estate hat im ersten Quartal 2009 einen Verlust von 382 Millionen Euro gemacht. Konzernchef Axel Wieandt begründete dies mit dem weiter schwierigen Marktumfeld.

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Firmenlogo Hypo Real Estate im Spiegel (Foto: dpa)
Der Immobilienkonzern Hypo Real Estate könnte schon bald dem Bund gehörenBild: picture-alliance/ dpa

Im letzten Jahr hatte die Bank im ersten Quartal noch 190 Millionen Euro Gewinn erzielt. Sie war allerdings im zweiten Halbjahr 2008 infolge der Finanzkrise und des Zusammenbruchs der US-Investmentbank Lehman Brothers tief in die roten Zahlen geraten und verlor im Gesamtjahr mehr als fünf Milliarden Euro.

Die Neuausrichtung der Bank komme aber voran, betonte Vorstandschef Axel Wieandt am Dienstag (05.05.2009) in München. Im ersten Quartal habe die Bank wieder Neugeschäfte bei Immobilienfinanzierungen in einem Volumen von 600 Millionen Euro gemacht. Nach der Notrettung des Konzerns im vergangenen Jahr war das Neugeschäft zeitweise zum Erliegen gekommen, weil viele eine Pleite der Hypo Real Estate befürchteten.

Wegen der Notlage erhielt der Konzern bereits Garantien über 102 Milliarden Euro - größtenteils vom Staat und zu einem kleinen Teil von der privaten Finanzwirtschaft. Um die Hypo Real Estate zu stabilisieren und die Interessen der Steuerzahler zu wahren, will der Bund den Konzern vollständig übernehmen.

Übernahmeangebot abgelaufen

Zentrale der HRE in München (Foto: AP)
Zentrale der Hypo Real Estate in MünchenBild: AP

Für die Aktionäre des angeschlagenen Immobilienfinanzierers ist inzwischen die Zeit abgelaufen: Um Mitternacht endete das Übernahmeangebot des Bundes für die Anteile an dem Konzern. Der Bund hatte 1,39 Euro je Aktie geboten.

Wie viele Anleger sich bis Ablauf der Frist für das Aktienangebot des Bundes entschieden haben, dürfte frühestens am Mittwoch bekannt werden. Der Bund hofft auf einen Anteil von mindestens 50 Prozent, damit er die restlichen Aktionäre herausdrängen oder enteignen kann. Die HRE wird von der Regierung als "systemrelevant" eingestuft und darf daher nicht Pleite gehen.

Bankenverband begrüßt geplante Enteignung von Aktionären

Die sich abzeichnende Enteignung von Aktionären stößt beim Bundesverband deutscher Banken (BdB) auf Zustimmung. Zu diesem Schritt gebe es keine Alternative, sagte BdB-Präsident Andreas Schmitz der "Bild"-Zeitung. Das Eingreifen des Staates sei "in dieser außergewöhnlichen Situation" notwendig gewesen, um Schaden am gesamten Bankensystem abzuwenden.

Der Verbandschef unterstrich, dass die bisherige Staatshilfe den Aktienkurs der HRE gestützt habe. "Ohne Staatseingriff wäre die Aktie kaum mehr etwas wert", erklärte Schmitz.

Wie es mit der Bank weitergeht, soll sich auf der außerordentlichen Hauptversammlung am 2. Juni entscheiden. (as/gri/dpa/ap/afp)