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Hunderte Gefangene ausgetauscht

26. Dezember 2014

Wie bei den Friedensgesprächen in Minsk beschlossen, tauschen in der Ukraine Regierung und Rebellen Gefangene aus. Doch ansonsten stocken die Gespräche zur Beilegung des Konflikts im Osten des Landes.

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Pro-russische Rebellen haben ukrainische Kriegsgefangene an deren Mütter übergeben (Foto: dppa/EPA/YURIY STRELTSOV)
Bild: picture-alliance/dpa/Y. Streltsov

Die prorussischen Separatisten in der Ostukraine und die Regierung in Kiew haben hunderte Gefangene ausgetauscht. Wie ein Sprecher von Präsident Petro Poroschenko mitteilte, ist der Austausch Teil eines 12-Punkte-Plans zur Beendigung des Konflikts im Osten des Landes. Bei den Friedensgesprächen im weißrussischen Minsk war vereinbart worden, 222 gefangene Separatisten gegen 150 gefangene ukrainische Soldaten auszutauschen.

Fortsetzung der Gespräche unklar

Der Austausch fand nach Aussagen eines Korrespondenten der Nachrichtenagentur afp, der vor Ort war, auf einer nur mit Autoscheinwerfern beleuchteten Straße im Niemandsland zwischen den Frontlinien statt. Vertreter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) seien dabei gewesen. Später wurden einige Gefangene ihren Müttern übergeben (Artikelbild).

Der Gefangenenaustausch war allerdings das bislang einzige konkrete Ergebnis der Gespräche in Minsk. Die für Freitag geplante Fortsetzung der Gespräche war sogar ohne Angabe von Gründen abgesagt worden. Unklar bleibt zum Beispiel, wann und wie die im September beschlossene 30 Kilometer breite Pufferzone eingerichtet werden soll. Außerdem Kiew hält weiter alle Sozialleistungen für die Bewohner der Rebellengebiete zurück.

Krim ohne Zuganbindung

Die Ukraine stellte unterdessen die Zugverbindungen in die von Moskau annektierte Halbinsel Krim ein. Grund seien Sicherheitsbedenken, teilte die ukrainische Staatsbahn ohne nähere Angaben mit. Russland hatte den Zugverkehr zur Krim bereits vor zehn Tagen wegen zu geringer Nachfrage ausgesetzt. Damit bleiben den Krim-Einwohnern für Reisen nur noch das Auto sowie wenige Flüge von Simferopol, die russische Fluggesellschaften anbieten.

Die Krim hat sich nach dem Einmarsch russischer Truppen per Referendum für die Zugehörigkeit zu Russland entschieden. Der Westen und die Ukraine erkennen das nicht an. Sie werfen Moskau vor, auch die Abspaltung des Ostens der Ukraine zu betreiben und die dortigen prorussischen Rebellen mit Kämpfern und Waffen zu unterstützen.

det/wl (afp, afpe, rtre)