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HSV-Affäre: Vertrauen für Knäbel

Jens Krepela (mit sid/dpa)12. August 2015

Konzentrierte Vorbereitung sieht anders aus - kurz vor dem Bundesliga-Auftakt gegen den FC Bayern herrscht große Unruhe beim Hamburger SV. Der Club spricht Sportdirektor Peter Knäbel das Vertrauen aus.

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Deutschland Hamburger SV Dietmar Beiersdorfer (Foto: Daniel Bockwoldt/dpa)
"Schlag ins Kontor" - HSV-Vorstandschef Dietmar Beiersdorfer zur Rucksack-AffäreBild: picture-alliance/dpa/D. Bockwoldt

Mit dem Titelverteidiger FC Bayern München wartet am Freitag der denkbar schwerste Gegner im Auftaktspiel zur neuen Saison in der Fußball-Bundesliga. Doch beim HSV ist man derzeit zu weiten Teilen mit sich selbst beschäftigt. Der Club will mit einer lückenlosen Aufklärung der Rucksack-Affäre verlorenes Vertrauen zurückgewinnen. Am Montag war publik geworden, dass interne Dokumente von Sportdirektor Peter Knäbel, darunter eine detaillierte Gehaltsliste der Profis, in einem Hamburger Park gefunden worden waren. Eine Altenpflegerin hatte die Unterlagen in einem Rucksack entdeckt, der Knäbel nach dessen Angaben gestohlen worden war. Knäbel hat Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt.

Der HSV-Vorstandsvorsitzende Dietmar Beiersdorfer warnte davor, den in der Kritik stehenden Knäbel vorzuverurteilen. "Wir haben Peter das Vertrauen ausgesprochen, und wir haben auch Vertrauen in ihn. Es ist noch nichts aufgeklärt", sagte der Clubchef. "Peter arbeitet hier 24 Stunden rund um die Uhr für den Club und tut dies mit aller Leidenschaft und Professionalität." Zusätzlich zu den Ermittlungen der Polizei sollen auf Betreiben des Vereins externe Wirtschaftsprüfer nun mit dem Fall betraut werden.

Hamburger SV - Peter Knäbel (Foto: Markus Scholz/dpa)
Sportdirektor Knäbel sieht sich als "perfektes Bauernopfer" und schließt einen Rücktritt ausBild: picture-alliance/dpa/M. Scholz

Mit Leidenschaft in München

Trotz seiner Bemühungen die Wogen zu glätten bekannte Beiersdorfer: "Das ist ein Schlag ins Kontor." Die Affäre bringt noch mehr Unruhe in den auch sportlich gebeutelten Club. Nach dem desolaten Ausscheiden im DFB-Pokal gegen den Viertligisten Carl-Zeiss Jena (2:4) hoffen Beiersdorfer und Trainer Bruno Labbadia, dass die Mannschaft sich in München zusammenreißt und mit Leidenschaft kämpft. "Natürlich muss sich die Einstellung fundamental nach oben entwickeln, um in der Bundesliga leistungsfähig zu sein", betonte der 51-jährige Vorstandschef. Dennoch gehe der Club positiv in die Spielzeit: "Wir sind überzeugt, dass wir eine bessere Saison als letztes Jahr spielen und wollen den Schritt ins Mittelfeld tun."

Der Grippe-geplagte Trainer Bruno Labbadia fordert gegen die Bayern ein ganz anderes Gesicht seiner Mannschaft: "Wir müssen über hohe Laufbereitschaft kommen und auch Gegendruck erzeugen." Wahrscheinlich wird Kapitän Johan Djourou nach auskurierter Leistenblessur für den Brasilianer Cléber (Nackenprobleme) im Abwehrzentrum verteidigen.