1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Holpriger Handel, düstere Aussichten

9. April 2019

Der Ton wird rauer zwischen der EU und China, die Weltkonjunktur schwächer. In Deutschland wird über Enteignungen diskutiert. Und in Japan wittert ein inhaftierter Automanager eine Verschwörung.

https://p.dw.com/p/3GWAk

Seitdem Donald Trump im Weißen Haus sitzt, wird auch im Welthandel mit härteren Bandagen gekämpft, Drohungen und Strafzölle inklusive. Vor diesem Hintergrund wäre der EU-China-Gipfel heute in Brüssel eine gute Gelegenheit gewesen, der Welt zu zeigen, dass es auch anders geht. Und doch überwogen im Vorfeld die Spannungen. Lange war nicht einmal klar, ob es eine gemeinsame Abschlusserklärung geben würde.

Während Chinesen und Europäer in Brüssel tagten, begann in Washington die Frühjahrstagung von Weltbank und Internationalem Währungsfonds. Traditioneller Auftakt der Veranstaltung ist der Konjunkturausblick des IWF - und der fiel ziemlich trübe aus,

Bayer streicht 4500 Stellen in Deutschland

Für den deutschen Chemiekonzern Bayer entwickelt sich die Übernahme des US-Saatgutkonzerns Monsanto immer mehr zum Desaster. Die Übernahme war sehr teuer – rund 60 Milliarden Dollar – und birgt enorme Risiken durch Schadenersatzprozesse in den USA. Unterdessen will die Bayer-Geschäftsführung den Konzern auf mehr Effizienz trimmen und Kosten reduzieren. Schon im November wurden massive Stellenstreichungen angekündigt. Heute gab Bayer bekannt, wie viele Arbeitsplätze in Deutschland wegfallen werden.

Debatte über Enteignungen

Die Zeiten, als Berlin für seine günstigen Mieten bekannt war, sind lange vorbei. In einigen Vierteln haben sich die Mieten in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt. Zwar liegen sie immer noch niedriger als in München, der teuersten deutschen Großstadt. Doch hoch genug, um die Menschen zu Protesten auf die Straße zu treiben. Eine Berliner Initiative fordert sogar die Enteignung von Wohnungskonzernen – und einige Parteien, darunter die Linke und die Grünen, finden die Idee gar nicht so schlecht. Seitdem läuft eine Debatte über die Frage, ob Wohnraum wirklich zu den Themen gehört, die man dem Markt überlassen sollte.

Automanager wittert Verschwörung

Carlos Ghosn war einst einer der mächtigsten Männer der Autoindustrie: Chef der Autoallianz zwischen Nissan, Renault und Mitsubishi und in Japan ein Star unter den Managern. Dann der Absturz: Im November wurde er in Tokio verhaftet und saß drei Monate in Untersuchungshaft, ihm werden finanzielle Unregelmäßigkeiten vorgeworfen. Kurz kam er gegen Kaution frei, nur um dann erneut ins Gefängnis gesteckt zu werden. In einem heute veröffentlichten Video macht Ghosn seinem Ärger Luft; er sieht sich als Opfer einer Verschwörung.

 

Hier abonnieren Sie uns bei iTunes

Hier abonnieren Sie uns bei Google Podcast

Hier geht's zu Spotify

 

Redakteur am Mikrofon: Andreas Becker
Technik: Christoph Groove

Andreas Becker
Andreas Becker Wirtschaftsredakteur mit Blick auf Welthandel, Geldpolitik, Globalisierung und Verteilungsfragen.