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Schrumpfkur ins Ungewisse

13. November 2013

Ein Jahr nach dem Amtsantritt treibt Hochtief-Chef Marcelino Fernandez Verdes den Konzernumbau weiter voran und will mit Stellenstreichungen in Europa die Kosten drücken. Management und Mitarbeiter sind davon betroffen.

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Hochtief-Chef, Marcelino Fernandez Verdes, auf einer Unternehmenspressekonferenz in Düsseldorf (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

"Um die Profitabilität und die Wettbewerbsfähigkeit in Europa deutlich zu verbessern, brauchen wir schlanke Strukturen und effiziente Prozesse", sagte Hochtief-Chef Marcelino Fernandez Verdes bei der Vorlage der Quartalszahlen in Düsseldorf. Es sei aber noch unklar, wie viele Stellen abgebaut werden. Beim Management hat Verdes bereits den Rotstift angesetzt - statt 13 sollen künftig nur noch sieben Manager die künftig noch vier operativen Einheiten im Europa-Geschäft leiten. Die Sparte beschäftigt rund 9000 Mitarbeiter. Für die von Streichungen betroffenen Mitarbeiter sollten sozialverträgliche Lösungen gefunden werden, hieß es weiter.

Das Europa-Geschäft gilt zwar als margenschwach, an einen Abschied aus dem deutschen Baugeschäft denke er aber nicht, versicherte Verdes: "Wir bekennen uns klar zum Hochtief-Heimatmarkt Deutschland."

Weniger Umsatz und Gewinn

Im dritten Quartal verdiente der Konzern weniger als noch vor Jahresfrist. Hochtief will mit dem Umbau die jährlichen Kosten um 40 bis 60 Millionen Euro drücken. In der Vergangenheit hatte Verdes angekündigt, für den Umbau 70 bis 90 Millionen Euro aufwenden zu wollen - nun sollen es voraussichtlich "nahezu" 100 Millionen Euro werden.

Der vom spanischen Mutterkonzern ACS entsandte Verdes war mit dem Ziel angetreten, das Unternehmen auf Profit zu trimmen. Der Manager will Hochtief zum "global führenden Infrastruktur-Baukonzern" umformen. Er hat bereits das Service-Geschäft Hochtiefs mit knapp 6000 Mitarbeitern an die französische Spie-Gruppe verkauft. Auch die Flughafen-Beteiligungen veräußerte der Konzern. Damit hat Verdes seine Verkaufsliste aber noch nicht abgearbeitet.

rbr/sti (rtr, dpa)