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Hochgestuft, aber immer noch Ramsch

19. August 2015

Das ist die neue Bewertung Griechenlands durch die Ratingagentur Fitch. Auch die Europäische Zentralbank hat die Notfallhilfen für Banken gesenkt. Derweil stimmten die ersten Parlamente über das dritte Hilfspaket ab.

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Symbolbild Krise in Griechenland
Bild: dapd

Die grundsätzliche Einigung Griechenlands mit seinen Gläubigern stößt bei der Ratingagentur Fitch auf Erleichterung. Das US-Institut stufte am Dienstag die Einschätzung der Kreditwürdigkeit des schwer angeschlagenen Euro-Landes um eine Stufe von "CC" auf "CCC" hoch. Damit befinden sich die Staatsanleihen Athens aber immer noch tief im von vielen Investoren gemiedenen "Ramsch"-Bereich.

Die Vereinbarung vom 14. August zwischen Griechenland und den europäischen Institutionen über einen Zeitplan für ein drittes Hilfspaket habe das Risiko verringert, dass Athen seinen Verpflichtungen gegenüber dem privaten Sektor nicht nachkomme, hieß es zur Begründung. Die schnell und relativ reibungslos getroffene Vereinbarung lasse zudem darauf schließen, dass sich das Verhältnis zu den Kreditgebern verbessert habe.

Allerdings blieben die Risiken hoch. Es werde einige Zeit dauern, bis das Vertrauen zwischen Athen und seinen Kreditgebern wieder hergestellt sei, hieß es weiter. Zudem bleibe die Entwicklung der politischen Situation Griechenlands unvorhersehbar.

Verbesserte Liquidität

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat Bankenkreisen zufolge die Notfall-Hilfen für griechische Banken wegen verbesserter Liquiditätsbedingungen zurückgefahren. Wie von der griechischen Zentralbank gewünscht, liege die Obergrenze für die sogenannten ELA-Kredithilfen jetzt bei 89,7 Milliarden Euro nach 91 Milliarden Euro, verlautete am Dienstag aus Bankenkreisen.

Die Geldhäuser Griechenlands operieren seit längerem im Krisenmodus, da Kunden wegen der Sorge, das Land könne aus dem Euro ausscheiden, ihre Konten leergeräumt haben. In dieser Lage sind sie zur Liquiditätsversorgung auf die ELA-Hilfen (Emergency Liquidity Assistance) angewiesen.

Erste Zustimmungen zum Hilfspaket

Das spanische Parlament hat dem dritten Hilfspaket für Griechenland zugestimmt. Von den 322 Abgeordneten votierten 20 am Dienstag gegen das Programm. Spanien soll etwas mehr als zehn Milliarden Euro dem Gesamtpaket von bis zu 86 Milliarden Euro beisteuern.

Auch Österreich hat grünes Licht für das dritte Hilfspaket für Griechenland gegeben. Der zuständige Unterausschuss des Parlaments habe dem Programm zugestimmt, erklärte eine Sprecherin des Finanzministeriums am Dienstag.

Zuvor hatten die Euro-Finanzminister den Weg für die Vereinbarung frei gemacht, mit der Griechenland im Gegenzug für zahlreiche Reformen bis zu 86 Milliarden Euro an Finanzmitteln erhalten soll. Nun müssen noch nationale Parlamente in der Euro-Zone den Deal abnicken - unter anderem der deutsche Bundestag, der am Mittwoch abstimmt. Es gilt als sicher, dass eine deutliche Mehrheit der Abgeordneten dafür stimmt.

iw/ul (dpa, rtrs)