Hitzeweltrekord im Death Valley
17. August 2020In Kalifornien schwitzen Meteorologen und Klimaforscher momentan aus zweierlei Gründen. Einerseits leidet der Südwesten der USA gerade unter einer starken Hitzewelle. Andererseits wurde dabei im Death Valley ein Wert gemessen, der so hoch ist, dass er nun weiter überprüft werden soll: 130 Grad Fahrenheit - das entspricht 54,4 Grad Celsius.
Nach Angaben des Nationalen Wetterservice NWS wurde der Wert am Sonntag am Besucherzentrum "Furnace Creek" gemessen. Die Weltorganisation für Meteorologie will nun überprüfen, ob die Messung korrekt war. Über Twitter teilte sie mit: "Es wäre die höchste offiziell gemessene Temperatur auf Erden seit 1913".
Zweifel an älteren Messwerten
Auch damals schon stammte der Hitzeweltrekord aus dem Death Valley. 56,7 Grad Celsius soll das Thermometer vor 107 Jahren angezeigt haben. Eine Untersuchung des Wetter-Historikers Christopher Burt aus dem Jahr 2016 kam allerdings zu dem Schluss, dass der Wert meteorologisch gesehen "nicht möglich" gewesen sei.
Auch die zweithöchste Messung - 55 Grad in Kebili in Tunesien - hat Burt zufolge ein Glaubwürdigkeitsproblem. Weiterhin Gültigkeit haben dagegen die im Juli 2016 in Mitribah in Kuwait gemessenen 54 Grad. Dieser Rekord könnte nun also eingestellt worden sein.
Dass es im Death Valley so heiß wird, hat mehrere Gründe. Zum einen liegt das Tal 86 Meter unter dem Meeresspiegel. Zum anderen trägt die Form des schmalen Beckens maßgeblich zu den hohen Temperaturen bei, denn die steilen Berge drumherum strahlen die Hitze zurück ins Tal. Klare und trockene Luft sowie der spärliche Bewuchs von Pflanzen sorgen zusätzlich dafür, dass sich der Boden im Sonnenlicht stark erwärmt.
djo/sti (afp, dpa)