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Clinton bedauert E-Mail-Affäre

5. September 2015

Die E-Mail-Affäre der früheren US-Außenministerin Hillary Clinton hatte für Aufsehen gesorgt. Nun hat die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin öffentlich ihr Bedauern über die Sache erklärt. Ein Wahlkampfmanöver?

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Hillary Clinton, US-Wahlkampf 2016
Bild: AP Photo/Charlie Neibergall

"Das war nicht die beste Entscheidung" - so die Worte Hillary Clintons, mit denen sie in einem Interview die alleinige Nutzung ihres privaten E-Mail-Kontos während ihrer Zeit als US-Außenministerin bedauerte. Sie habe nicht darüber nachgedacht, als sie das Amt übernommen hatte, sagte Clinton dem Fernsehsender MSNBC und entschuldigte sich für die Verwirrung, die ihre E-Mail-Affäre ausgelöst hatte

Clinton räumte zwar ein, dass es ein Fehler war, nicht einen offiziellen Account der Regierung genutzt zu haben. Sie entschuldigte sich allerdings nicht explizit für ihr Verhalten, sondern nur für die Folgen ihres Handelns und blieb dabei, dass sie nicht gegen die Gesetze verstoßen habe.

Ein Wahlkampmanöver?

Clinton galt lange als große Favoritin für die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten. Zweifel über ihre Glaubwürdigkeit haben ihren parteiinternen Wahlkampf zuletzt aber immer mehr überschattet und ihre Umfragewerte sinken lassen. Ihr Image ist angekratzt - auch wegen ihres Umgangs mit der Affäre. Der linksgerichtete Kandidat Bernie Sanders hat deutlich Boden auf Clinton gut gemacht und US-Vizepräsident Joe Biden spielt öffentlich mit dem Gedanken einer eigenen Kandidatur für die Vorwahlen.

Clinton habe über ihren privaten Account Staatsgeheimnisse ausgeplaudert und damit die nationale Sicherheit gefährdet, behaupten ihre republikanischen Gegner. Das US-Justizministerium untersucht, ob durch Clintons Verhalten möglicherweise geheime Informationen preisgegeben wurden. Auch das FBI ist involviert.

Um die Kritiker zu überzeugen hat Clinton dem Außenministerium rund 30.000 E-Mails aus ihrer Zeit als Ministerin ausgehändigt. Die Schriftstücke sollen bis Januar komplett gesichtet und soweit möglich veröffentlicht werden. Weitere 30.000 E-Mails ließ Clinton allerdings löschen. Diese seien privater Natur, so die Begründung.

Die Wahl 2016 dürfte die letzte Chance der 67-Jährigen sein, erste Präsidentin der USA zu werden. Vor acht Jahren hatte Clinton im parteiinternen Vorwahlkampf gegen Barack Obama verloren, der nun nach zwei Amtszeiten nicht mehr antreten darf.

sp/qu (rtr, ap)