High Five: Wahlkampfsongs, die für Wirbel sorgten
Politiker greifen für ihre Auftritte gern zu bekannten Pop-Hits. Oft zum Leidwesen der Musiker, die die Songs geschrieben haben. Manche von ihnen wehren sich und bringen damit den Wahlkampf gehörig durcheinander.
"Beautiful Day" von U2
Dass U2 politisch sozial engagiert sind, haben sie schon oft unter Beweis gestellt, und auch mit politischen Aussagen hält sich Frontmann Bono meist nicht zurück. Doch sich bei den Parlamentswahlen 2005 vor den Karren von Tony Blairs Labourpartei spannen zu lassen, das war U2 dann doch etwas zu viel. Dennoch ließen sie den amtierenden Premierminister gewähren - wenn auch mit Zähneknirschen.
"Kids" von MGMT
Weniger glimpflich kam Nicolas Sarkozy im Jahr 2009 davon. Während des Wahlkampfs nutzte er für Veranstaltungen und Videos den Gute-Laune-Song "Kids" der US-Band MGMT. Die Erlaubnis der Musiker hatte er sich jedoch nicht eingeholt, er bot ihnen lediglich eine symbolische Entschädigung von 1,25 Euro an. MGMT klagte und gewann - der Schadenersatz betrug schließlich mehr als 30.000 Euro.
"Angie" von den Rolling Stones
Ein bisschen Rock’n’Roll steht Angela Merkel ganz gut, dachte sich die CDU bei der Bundestagswahl 2005. Der Song "Angie" war so naheliegend, dass Textzeilen wie "ain't it time we said goodbye" geflissentlich ignoriert wurden. Auch die Rolling Stones waren nicht sonderlich begeistert, ungefragt für Angela Merkels Street-Credibility herzuhalten. Folgen hatte die Verwendung des Songs aber nicht.
"Meno male che Silvio c'è" von Andrea Vantini
Silvio Berlusconi findet sich unwiderstehlich, und wenn er in den Wahlkampf geht, dann natürlich mit einer italienischen Schmonzette, die sich nur um ihn dreht. Das Lied, zu Deutsch "Zum Glück gibt es Silvio", war seine Hymne bei den Parlamentswahlen 2008 und offenbar sehr erfolgreich - Berlusconis Parteibündnis zog in beide Kammern ein. Und noch heute kann fast jeder Italiener das Lied mitsingen.
"Rolling In The Deep" von Adele
Donald Trump ist Adele-Fan. Nicht nur besuchte er vergangenes Jahr in New York ein ausverkauftes Konzert der Pop-Diva; mit ihrem Hit "Rolling in the Deep" heizt er vor Veranstaltungen auch gern die Stimmung im US-Vorwahlkampf an. Das hat ihm Adele zwar untersagt, stören tut es Trump aber nicht. Er schwebt weiterhin zu Adele-Songs wie dem James-Bond-Hit "Skyfall" mit dem Helikopter aus dem Himmel.