Hetze wegen syrischem Herrenfriseur
17. Juli 2017Auslöser war ein Aushang gewesen, wonach vom 10. bis zum 15. Juli ab 16.00 Uhr keine Frauen mehr in dem Frisörsalon im sächsischen Zwickau frisiert würden. Denn dann bediene ein syrischer Herrenfriseur nur Männer. Daraufhin brach in sozialen Medien ein Shitstorm aus. Der syrische Angestellte wurde angefeindet. Auch die überregionale Kette wurde für ihre Personalpolitik heftig kritisiert. Das Unternehmen sah sich gezwungen, Sicherheitsmaßnahmen für ihre Filiale zu ergreifen. Ein Sprecher erklärte, der Mann habe eben nur eine Ausbildung als Herrenfriseur. Er sei somit für Frauen-Frisuren nicht qualifiziert.
Kommunikationsfehler
Eine Mitarbeiterin in Zwickau habe jedoch einen Kommunikationsfehler begangen, als sie den Zettel schrieb, sagte der Sprecher. Die Frau sei am Boden zerstört über das, was sie ausgelöst habe. Wo der Mann künftig arbeite, werde zu seinem Schutz nicht gesagt. Darüber hinaus habe man Vorkehrungen für die Sicherheit der Mitarbeiter in Zwickau getroffen. Details dazu wollte der Sprecher nicht nennen. Nach Angaben des Unternehmens werden bundesweit zahlreiche Flüchtlinge mit Ausbildung als Friseur beschäftigt. Mit Verweis auf die Sicherheit der Mitarbeiter nannte der Sprecher jedoch weder Zahlen noch Arbeitsorte.
cr/djo (dpa)