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Hertha BSC: die unendliche Geschichte der Dardais

12. Februar 2023

Marton Dardai leitet mit einem Traumtor gegen Borussia Mönchengladbach den deutlichen Sieg für Hertha BSC ein. Der 21-Jährige setzt die Geschichte der Familie Dardai im Berliner Olympiastadion eindrucksvoll fort.

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Marco Richter (l.), Marton Dardai (M.) und Jessic Ngankam (r.) feiern den Torschützen in der Mitte
Marton Dardai (M.) lässt sich für sein Traumtor zum 2:1 für Hertha BSC gegen Gladbach feiernBild: O.Behrendt/contrastphoto/picture alliance

Der Name ist bekannt in Berlin. Die Dardais spielen schon seit vielen Jahren eine wesentliche Rolle bei Bundesligist Hertha BSC. Vor allem Pal Dardai hat seine tiefen Spuren beim Traditionsklub hinterlassen. 297 Spiele (17 Tore) als Mittelfeld-Arbeiter und Hertha-Rekordspieler und viereinhalb Jahre als Trainer der Berliner haben ihre Spuren beim Klub hinterlassen - zumal der Ungar die Herthaner vor dem Abstieg rettete und sich hinterher lustvoll eine dicke Zigarre gönnte. 

Aber es gibt aktuell auch noch einen anderen Dardai bei den Berlinern, der im Spiel gegen Borussia Mönchengladbach für Furore sorgte. Der Sohn von Pal, Marton Dardai, der einen deutschen Pass besitzt, sorgte mit einem Traumtor für das zwischenzeitliche 2:1 (Endstand 4:1) der stark abstiegsbedrohten Hertha. Marton Dardai fackelte nicht lange und schoss aus 25 Metern knallhart in den oberen rechten Winkel des Gladbacher Tores. Es war im doppelten Sinne ein Feiertag für Marton. Denn er feierte an diesem Sonntag seinen 21. Geburtstag. Und zuvor hatte er es endlich mal wieder in die Startelf der Berliner geschafft. Er krönte diesen Tag mit einem prachtvollen Treffer - und hatte nachdrücklich auf sich aufmerksam gemacht. "Das war mein schönster Geburtstag bis jetzt", sagte der Torschütze. "Das ist so irreal." 

Leihe nach Hamburg verweigert

Zuletzt war der U21-Nationalspieler unter Trainer Sandro Schwarz auf das Abstellgleis geraten. Das hatte unter anderem mit mehreren kleinen Verletzungen zu tun. Aber auch damit, dass er irgendwie nicht so recht in das taktische Konzept von Trainer Schwarz passen wollte. Marton Dardai stand unter dem Coach vor dem Gladbach-Spiel lediglich einmal in dieser Saison in der Startelf. Auf magere sieben Einsätze und nur 175 Minuten Spielzeit kam er. Zuletzt durfte Dardai am 23. Oktober beim 2:1-Sieg gegen Schalke auf das Spielfeld. Für ganze 60 Sekunden, eingewechselt in der Nachspielzeit. 

Hertha-Trainer und Vater Pal Dardai (l.) gibt mit seinem Sohn und Spieler Marton die Hand
Hertha-Trainer und Vater Pal Dardai (l.) arbeitete schon mit seinem Sohn Marton zusammenBild: Frank Hoermann/SVEN SIMON/picture alliance

Doch ziehen lassen wollten sie Dardai, der seinen Vertrag bei der Hertha vor eineinhalb Jahren bis 2025 verlängert hatte, nicht. Der mittlerweile beurlaubte Sportdirektor Fredi Bobic verweigerte noch in der Winterpause eine Leihe zum Zweitligisten Hamburger SV. Weshalb sie Marton in Berlin halten wollten, ist eingängig: Er ist groß (1,88 Meter), schnell, mit gutem Auge im Spielaufbau und Diagonalpässen. Vergleiche mit einem anderen ehemaligen Berliner Jungen, Jerome Boateng, liegen auf der Hand. 

Applaus von Vater Pal

83 Minuten dauerte sein Einsatz am Sonntag, danach musste Dardai leicht angeschlagen das Feld verlassen. Der Beifall war ihm sicher - auch von seinem Vater Pal, der gemeinsam mit Ehefrau Monika Szemmelroth auf der Ehrentribüne saß und diesen neuerlichen Dardai-Tag im Berliner Olympiastadion sichtlich genoss.