1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Hermann Scheer: Vom Weltklimagipfel kein Durchbruch zu erwarten

30. November 2007

SPD-Politiker und Vorsitzender des Weltrats für Erneuerbare Energien im Interview der Deutschen Welle

https://p.dw.com/p/CV4S
Hermann Scheer, MdB, Präsident von EUROSOLAR und Vorsitzender des Weltrats für Erneuerbare Energien (WCRE)Bild: presse/Hermann Scheer

Der SPD-Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende des Weltrats für Erneuerbare Energien, Hermann Scheer, hat vor zu hohen Erwartungen an den bevorstehenden Weltklimagipfel auf Bali gewarnt. In einem Interview der Deutschen Welle sagte Scheer: „Für viele Regierungen sind diese Treffen eine Art Handlungsersatz nach dem Motto: global reden, national aufschieben. Ein Beschluss, der einen Durchbruch bedeuten würde, wird nicht zustande kommen.“

Diese Konferenzen seien auf Konsensbildung angewiesen. „Das Konsensprinzip steht aber im Widerspruch zur Notwendigkeit, etwas zu beschleunigen. Deshalb darf man diese Tagungen nicht zum Maß aller Dinge machen“, so Scheer im deutschen Auslandsrundfunk. Der Kampf gegen den Klimawandel müsse „dringend beschleunigt werden“. Das biete zudem die Chance eines großen wirtschaftlichen Nutzens. Es sei „eine Investition in die Zukunft, die Energieeffizienz zu steigern und zu erneuerbaren Energien zu wechseln“.

Statt neuer Initiativen für den verstärkten Ausbau der Atomkraft müsse von Bali ein anderes Signal ausgehen: Man brauche „ein weltweites Aufforstungsprogramm, um das Übermaß an Kohlendioxyd in der Atmosphäre zu erheblichen Teilen wieder zu binden. Dies sei die „billigste Maßnahme zur Klimaentlastung“. Scheer:„Bahnbrechend wäre es, einen Technologietransfer in die Schwellen- und Entwicklungsländer zu organisieren.“ Für den Ansatz, dafür eine internationale Agentur einzurichten, gebe es auf Bali aber zu viele Widerstände, sagte der SPD-Politiker.

30. November 2007
173/07