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Hat Zschäpe für V-Mann gearbeitet?

7. April 2016

Hat ein V-Mann des Verfassungsschutzes die mutmaßlichen Mörder des NSU unterstützt? Nicht nur Uwe Mundlos, sondern auch die Hauptangeklagte im Münchner Prozess, Beate Zschäpe (Foto), soll für den V-Mann gearbeitet haben.

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NSU-Prozess zweiter Auftakt Beate Zschäpe OVERLAY GEEIGNET
Bild: Reuters/Kai Pfaffenbach

Nach einem Bericht der Deutschen Presse-Agentur soll die mutmaßliche Rechtsterroristin Beate Zschäpe während ihrer Zeit im Untergrund in Zwickau in einem Geschäft gearbeitet haben, das von einem V-Mann des Verfassungsschutzes betrieben wurde. Bei dem Betreiber des Ladens soll es sich um einen Mann namens Ralf Marschner gehandelt haben, der unter dem Tarnnamen "Primus" für das Bundesamt für Verfassungsschutz in Köln (BfV) tätig war.

Wie dpa weiter schreibt, handelt es sich um denselben Mann, der nach einem Bericht der Zeitung "Die Welt" auch Uwe Mundlos beschäftigt haben soll. Eine Sprecherin des BfV wollte den Vorgang zunächst nicht kommentieren.

Was wußten die Nachrichtendienste?

Nach den Enthüllungen zu Mundlos und Zschäpe stellt sich damit einmal mehr die Frage nach NSU-Mitwissern im Umfeld der Nachrichtendienste oder beim Verfassungsschutz selbst.

Zschäpe ist die Hauptangeklagte im Münchner NSU-Prozess und muss sich für alle Verbrechen des sogenannten "Nationalsozialistischen Untergrunds" als mutmaßliche Mittäterin verantworten. Dazu gehören vor allem zehn überwiegend rassistisch motivierte Morde. Gemeinsam mit ihren beiden mutmaßlichen Komplizen Mundlos und Uwe Böhnhardt lebte sie von 1998 bis 2011 im Untergrund, zunächst in Chemnitz, später in Zwickau. Die Fahndung nach dem Trio war bis zum Auffliegen im November 2011 nach einem missglückten Banküberfall in Eisenach erfolglos geblieben.

ml/pab (dpa,afp)