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Politik

Haftstrafen für Freiburger Gruppenvergewaltiger

23. Juli 2020

Der Fall löste bundesweit Empörung aus. Im Oktober 2018 vergewaltigt in Freiburg eine ganze Gruppe von Männern eine junge Frau. Jetzt verhängt des Landgericht Freiheitsstrafen von bis zu fünf Jahren und sechs Monaten.

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Deutschland Freiburg im Breisgau
Der Fall löste im beschaulichen Freiburg im Breisgau große Empörung ausBild: DW/D. Dedovic

Im Prozess um eine Gruppenvergewaltigung an einer 18-Jährigen hat das Freiburger Landgericht mehrere Angeklagte zu Haftstrafen verurteilt. Das Strafmaß reicht bis zu fünf Jahren und sechs Monaten Freiheitsstrafe, wie der Vorsitzende Richter verkündete. Angeklagt waren elf Männer, die zur Tatzeit im Oktober 2018 zwischen 18 und 30 Jahre alt waren. Die meisten von ihnen sind Flüchtlinge: acht stammen aus Syrien, zwei aus dem Irak und aus Algerien sowie ein Deutscher ohne Migrationshintergrund.

Ihnen wurde vorgeworfen, die 18-Jährige Mitte Oktober 2018 nachts vor einer Disco in einem Gebüsch vergewaltigt oder ihr nicht geholfen zu haben. Vor Gericht bestritten sie dies oder schwiegen zu den Vorwürfen. Die 18-Jährige trat als Nebenklägerin in dem Prozess auf, der länger als ein Jahr dauerte.

DNA-Spuren überführten die Täter

Nacheinander und auch gleichzeitig haben die Männer nach Überzeugung des Gerichts die Frau vergewaltigt. Zweieinhalb Stunden soll es gedauert haben, bis die Täter von ihrem Opfer abließen. Als die 18-Jährige vor der Disco zu sich kam, soll ihr einer der Mittäter geholfen haben. Von mehreren Angeklagten sind später DNA-Spuren an der jungen Frau gefunden worden.

Deutschland Prozess Gruppenvergewaltigung in Freiburg
Die Angeklagten sitzen vor Prozessbeginn im Gerichtssaal des Landgerichts (Archiv)Bild: picture-alliance/dpa/P. Seeger

Die Staatsanwaltschaft hatte für acht Beschuldigte, die schon während des Prozesses in Haft saßen, mehrjährige Freiheits- sowie Jugendstrafen gefordert. Für zwei weitere Angeklagte forderte die Anklagebehörde wegen unterlassener Hilfeleistung Bewährungsstrafen, bei einem weiteren Mann plädierte sie auf Freispruch.

nob/sti (dpa, afp)