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Götterstatue soll zurück nach Indien

23. September 2015

Vor gut 15 Jahren hat das Linden-Museum in Stuttgart für viel Geld eine antike Statue erworben. Was man damals nicht wusste: Die Skulptur war gestohlen. Ein Grund für das Land Baden-Württemberg, sie zurückzugeben.

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Durga Statue aus Kashmir (Foto: Linden-Museum Stuttgart)
Bild: Linden-Museum Stuttgart/A. Dreyer

Die über 1.300 Jahre alte Steinfigur, die das Stuttgarter Linden-Museum erworben hatte, soll in Berlin an den Botschafter Indiens übergeben werden. Eine Verpflichtung zur Rückgabe nach dem UNESCO-Kulturgüterübereinkommen bestehe zwar nicht, man habe sich aber "aus ethischen Gründen" dennoch dazu entschieden, hieß es in einer Presseerklärung des baden-württembergischen Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst.

Viel Geld für Schmuggelware

Die britische Boulevardzeitung "Daily Mail" hatte zuletzt über den Fall berichtet. Demnach wurde die antike Statue der Hindu-Göttin Durga in den 1990er Jahren aus einem Tempel im Kaschmir-Tal gestohlen. Später gelangte sie in die Hände des Kunst-Schmugglers Subhash Kapoor, der die Durga-Skulptur für rund 230.000 Euro an das Linden-Museum weiterverkaufte.

Kapoor war 2011 in Frankfurt verhaftet und später nach Indien ausgeliefert worden. Nach seiner Festnahme gaben Museen weltweit Kunstobjekte zurück an Indien, die sie von dem Schmuggler erworben hatten. Auch auf die Durga-Skultptur machte Neu-Delhi seine Ansprüche geltend.

"Freiwillige Rückgabe" der Skulptur

Das baden-württembergische Kultusministerium gab daraufhin bekannt, nichts von der illegalen Ausfuhr der "Durga" gewusst zu haben. Ein in New York tätiger Kunsthändler sei als seriös eingestuft worden. Von ihm habe das Museum in Stuttgart die Skulptur erhalten. Nachdem das Land Nachforschungen angestellt hätte, habe sich das Ministerium trotzdem für eine "freiwillige Rückgabe" entschieden. Bei dem Staatsbesuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel im Oktober solle die Durga-Figur noch einmal in einem symbolischen Akt übergeben werden.

nin/uh (dpa, epd)