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Lifestyle

Gut genutzt - wie Lakritz heilen hilft

Hemma Jäger23. März 2011

Die Lakritze oder Süßholzwurzel (Glycyrrhiza glabra) gehört zur großen Familie der Hülsenfrüchte und hat in der Heilkunde eine lange Tradition. In China zum Beispiel ist sie noch heute eine der zehn bedeutendsten Heilpflanzen, man nutzt sie als Stärkungsmittel für Muskeln und Knochen sowie zur Glättung der Haut. Die antiken Römer und Griechen verwendeten Süßholz gegen Magengeschwüre und Asthma.

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In Mitteleuropa kennt man Lakritze seit dem Mittelalter als Heilmittel. Viele Hustensäfte und Tees enthalten Lakritz oder Süßholz. Mittlerweile existieren auch viele wissenschaftliche Studien zur Lakritze. Hauptsächlich verantwortlich für die vielfältigen gesundheitlichen Wirkungen ist der Inhaltsstoff Glycyrrhizin. Dieser kann zum Beispiel gegen Virusinfektionen helfen. Schon 1977 wurde ein hemmender Effekt auf Herpes-Viren entdeckt (New York University, Studienleiterin Francesca Curelli). Später wiesen Wissenschaftler zumindest im Labor nach, dass auch Hepatitis-, Rhabdo-, Influenza- und sogar HIV-Viren empfindlich darauf reagieren.

Lakritz hilft gegen Viren und Bakterien

Deutsche Mikrobiologen konnten zeigen, dass Lakritze den berüchtigten Keim Helicobacter pylori angreift und ihn daran hindert, sich an den Magenwänden festzusetzen. So wird Glycyrrhiza dann auch bei Magengeschwüren und Gastritis angewendet, es wirkt entzündungshemmend und krampflösend. Außerdem soll das Süßholz bei Erkrankungen der Atemwege, wie Asthma und Bronchitis, schleimlösend wirkend.

Glycyrrhizin hat die 50fache Süßkraft reinen Zuckers. Doch er süßt nicht nur sehr stark, sondern treibt auch den Blutdruck in die Höhe. Lakritzliebhaber mit Bluthochdruck müssen deshalb vorsichtig sein. Sie sollten laut Bundesamt für Risikobewertung am Tag nicht mehr als 50 Gramm Lakritze essen, das gilt besonders für Herz-Patienten, Diabetiker, aber auch für Schwangere. Und bei Lakritze in naturreiner Form sollte es höchstens 5 Gramm am Tag sein. Solche Produkte müssen mit dem Zusatz „Extra starkes Erwachsenenlakritz" und „Kein Kinderlakritz" gekennzeichnet werden. Salmiakpastillen - also Lakritze die mit Salmiaksalz versetzt sind, können die Bluthochdruckwirkung sogar noch verdoppeln. Apropos, was den zu reichlichen Verzehr der schwarzen Süßigkeit betrifft, es gibt auch Positives zu berichten: Lakritz soll vor Löcher in den Zähnen schützen. Das haben Wissenschaftler an der "University of California" herausgefunden.