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Großinvestor steigt bei Apple ein

14. August 2013

Der für sein robustes Finanzgebaren bekannte US-Investor Carl Icahn ist beim kalifornischen Technologiekonzern Apple eingestiegen. Für Firmenchef Tim Cook könnte es ungemütlich werden.

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US-Investor Carl Icahn (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Der Multimilliardär hat auch bereits eine Idee wie sich sein Investment beim iPhone-Hersteller auszahlen könnte: Apple soll den Aktienkurs durch den Kauf eigner Papiere in die Höhe treiben.

Er halte das Unternehmen für extrem unterbewertet, erklärte Carl Icahn (Artikelbild) im Kurznachrichtendienst Twitter. "Ich hatte heute eine nette Unterhaltung mit Tim Cook. Wir haben über meine Ansicht diskutiert, dass sofort ein größerer Aktienrückkauf in Angriff genommen werden sollte", berichtete Icahn. Weitere Gespräche seien in Kürze geplant. In einem Interview der Nachrichtenagentur Reuters sagte der 77-Jährige, er gehe davon aus, dass die Apple-Aktie auf 700 Dollar steigen könne.

Unter Cooks Führung ist der Apple-Aktienkurs deutlich gefallen. An der Börse schürten die Äußerungen Icahns die Hoffnung, dass Apple einen größeren Teil seines gigantischen Bargeldbestandes an die Aktionäre ausschütten könnte. Deshalb kletterte die Aktie in Folge der Icahn-Mitteilung um fast fünf Prozent auf knapp 490 Dollar. Damit notierte sie jedoch noch immer ein Drittel unter ihrem Höchstkurs vom September 2012 von 705 Dollar.

Steve Jobs fehlt, Apple hat den Blues

Investoren schielen schon lange auf Apples riesigen Geldberg, der bis Ende Juni auf 146,6 Milliarden Dollar angewachsen war. Cook kam ihnen im Gegensatz zu Vorgänger und Firmengründer Steve Jobs bereits entgegen: Apple will bis 2015 rund 100 Milliarden Dollar an seine Anteilseigner ausschütten und zwar über Dividenden und einen Aktienrückkauf. Dies ist für den IT-Konzern ein Kulturbruch. In der letzten Amtszeit von Steve Jobs von 1997 an zahlte Apple gar keine Dividende.

Icahn äußerte sich nicht dazu, wie hoch er bei Apple eingestiegen ist. Das "Wall Street Journal"» berichtete unter Berufung auf informierte Personen von einem Investment von rund einer Milliarde Dollar. Bei einem Gesamtwert des Unternehmens von derzeit 445 Milliarden Dollar würde Icahn damit nur einen Bruchteil von Apple halten.

Icahn war in den 80er Jahren zu einem Symbol des aggressiven "Raiders" geworden, als er Unternehmen aufkaufte, zerschlug und die einzelnen Teile wieder mit Gewinn losschlug.

Derzeit mischt Icahn bei der geplanten Übernahme des PC-Herstellers Dell durch Gründer Michael Dell mit. Er versucht, den Deal zu verhindern und fordert stattdessen eine Sonderdividende für die Aktionäre. Das US-Magazin "Forbes" schätzt das Vermögen des Investors auf 20 Milliarden Dollar. Damit landete Icahn auf der berühmten "Forbes"-Liste der Superreichen auf Rang 26.

wl/SC (dpa, rtr)