Demo gegen Homo-Ehe in Mexiko

Bei Protesten gegen die gleichgeschlechtliche Ehe sind am Wochenende in Mexiko-Stadt Zehntausende auf die Straßen gegangen. Zu der Großkundgebung hatte laut lateinamerikanischen Medienberichten die "Nationale Front für die Familie" aufgerufen. Die Veranstalter sprachen von 215.000 Demonstranten. Für diese Zahlen gibt es zwar keine offizielle Bestätigung, doch es heißt, dass es eine der größten Demonstrationen in der jüngeren Geschichte Mexikos war. Den Angaben zufolge kam es auch zu einer Gegendemonstration mit wenigen Hundert Aktivisten.

Papst stärkt die Initiative

Viele der Demonstranten waren weiß gekleidet und hatten weiße Luftballons dabei. Sie trugen Transparente mit Parolen gegen die Ehe von gleichgeschlechtlichen Paaren oder für mehr Einfluss der Eltern bei der Sexualerziehung ihrer Kinder in der Schule. Unterstützung erhielten die Demonstranten von Papst Franziskus, der zuvor seinen Rückhalt für die Initiative der mexikanischen Bischöfe für den Schutz von Leben und Familie gegeben hatte. Diese Bereiche verlangten aktuell "besondere pastorale und kulturelle Aufmerksamkeit in der ganzen Welt", so Franziskus.

Politik setzt auf Offenheit

Die mexikanische Politik will indes andere Wege gehen und beabsichtigt, einen liberaleren Kurs einzuschlagen. Staatspräsident Enrique Peña Nieto setzt sich für die landesweite Legalisierung der gleichgeschlechtlichen Ehe ein und will eine entsprechende Verfassungsänderung durchsetzen. Die katholischen Bischöfe Mexikos indes halten den Vorstoß für eine Entwertung des traditionellen Familienbildes. Rund 80 Prozent der Mexikaner bekennen sich zum katholischen Glauben. Dementsprechend groß ist der Einfluss der Kirche in dem lateinamerikanischen Land.

cgn/mak (afpe, kna)