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Athen gibt sich selbstbewusst

31. Dezember 2013

Pünktlich zum Jahreswechsel verbreitet der griechische Premierminister optimistische Töne: Man werde keine weiteren Hilfen benötigen und auch eine Rückkehr an die Finanzmärkte schließt Samaras nicht aus.

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Antonis Samaras, griechischer Premierminister. Im Hintergrund ein Logo mit der Aufschrift '2014 EU
Bild: picture alliance/AP Photo

Griechenland will nach dem Auslaufen der internationalen Rettungsprogramme im kommenden Jahr ohne neue Hilfen auskommen. Das hat der griechische Premierminister Antonis Samaras in seiner Neujahrsansprache in Aussicht gestellt. Griechenland werde im kommenden Jahr "wieder an die Märkte" zurückkehren und den Weg zurück zu einem "normalen Land" einschlagen, kündigte Samaras an.

Für diese Schritte müsste aber jeweils die "Troika" von EU-Kommission, Internationalem Währungsfonds (IWF) und Europäischer Zentralbank (EZB) grünes Licht geben. Sie kehrt im Januar nach Athen zurück, um ihre laufende Prüfung abzuschließen. Bislang war hinter vorgehaltener Hand über einen weiteren Finanzbedarf von 2015 bis 2018 über 10 Milliarden Euro gesprochen worden.

Samaras sagte, Griechenland werde 2014 einen "großen Schritt" machen und die Abkommen hinter sich lassen. Im neuen Jahr werde die griechische Schuldenlast als tragfähig anerkannt werden. Samaras stellte den griechischen Bürgern für das kommende Jahr nach sechs Jahren Rezession eine wirtschaftliche Erholung in Aussicht. Ziel sei es, dass die Wirtschaft wieder wettbewerbsfähig wird.

Der Tourismus als Wirtschaftsmotor

Griechenland will in diesem Jahr einen primären Haushaltsüberschuss erwirtschaften - allerdings ohne Berücksichtigung der enormen Zinslast für den horrenden Schuldenberg. Dies wiederum muss die europäische Statistikbehörde Eurostat im April noch feststellen. Die "Troika" muss jedoch noch feststellen, ob es einen Fehlbetrag im griechischen Haushalt für die Jahre 2015 bis 2018 gibt und wie hoch dieser ist. Die Europartner und der IWF greifen Griechenland seit 2010 unter die Arme, insgesamt summieren sich die Hilfspakete auf 240 Milliarden Euro. Das derzeit laufende zweite Hilfsprogramm endet Mitte 2014.

In den ersten elf Monaten des Jahres hatte Griechenland nach früheren Angaben des Finanzministeriums einen sogenannten Primärüberschuss von 2,7 Milliarden Euro erwirtschaftet. Athen profitiert allerdings massiv davon, dass die Europäische Zentralbank Anleihen des Euro-Krisenlandes aufgekauft hat. 1,5 Milliarden Euro des Primärüberschusses stammen den Angaben zufolge aus dem ersten Anleihekaufprogramm der EZB. Aus eigener Kraft erwirtschaftete Athen 1,2 Milliarden Euro, vor allem dank gestiegener Einnahmen aus dem Tourismussektor. Viele Experten glauben aber, dass die angeschlagene griechische Wirtschaft auch danach Unterstützung von EU und IWF braucht.

rbr/ (dpa, afpd)