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Gesellschaft

Greta Thunberg: "Es war gewaltig, verheerend"

10. August 2019

Auf dem Weg zur Klimakonferenz in New York legt die Fridays-for-Future-Aktivistin im Rheinischen Revier einen Zwischenstopp ein. Sie traf sich mit Vertretern des Bündnisses Ende Gelände - einer umstrittenen Gruppe.

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Greta Thunberg im Braunkohlerevier
Bild: picture-alliance/dpa/O. Berg

Der Besuch des Braunkohletagebaus Hambach sei ihr schwergefallen, sagte die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg. "Es war so gewaltig, so verheerend und es macht mich irgendwie traurig." Die Braunkohle trage mit zur ökologischen Krise bei. Um die Klimaziele zu erreichen, dürfe Deutschland keine weitere Kohle verbrennen, sagte sie unter Hinweis auf Wissenschaftler.

Thunberg bekräftigte, dass sie den von Deutschland für 2038 geplanten Ausstieg aus der Kohleverstromung für zu spät hält. Wenn man unter einer Erderwärmung von 1,5 Grad bleiben wolle, dann könne Deutschland nicht noch zwanzig Jahre lang Kohle verbrennen, sagte die 16-Jährige bei einem Besuch im Protestlager am Hambacher Forst. "Das ist nicht meine Meinung oder das, was ich denke, das ist das, was die Wissenschaft sagt."

Gemeinsam mit dem Aktionsbündnis Ende Gelände rief sie die Menschen dazu auf, am 20. und 27. September an dem geplanten globalen Klimastreik teilzunehmen. "Die Zeit läuft uns davon und die Regierenden enttäuschen uns weiterhin", sagte Thunberg.

Greta Thunberg im Braunkohlerevier
Greta Thunberg mit anderen Aktivisten im Hambacher ForstBild: picture-alliance/dpa/O. Berg

Eine Änderung herbeiführen

Thunberg will voraussichtlich am kommenden Mittwoch von einem Hafen in Süden Englands aus mit einer Jacht zum UN-Klimagipfel nach New York aufbrechen. Sie allein werde die Klimasituation nicht verändern können, sagte die Schwedin, aber sie könne dort durch ihre Teilnahme zu einem Bewusstsein für die Krise beitragen. "Und wenn genügend Menschen Druck machen, dann können wir versuchen, eine Änderung herbeizuführen." 

Das Rheinische Revier gilt mit drei laufenden Braunkohletagebauen als eine der großen Quellen für das klimaschädliche CO2 in Europa. Der Kampf um den Hambacher Forst, der für den fortschreitenden Tagebau gerodet werden soll, steht symbolisch für die Forderung nach einem schnellen Kohleausstieg in Deutschland.

Linksextremistisch beeinflusst

Thunberg sprach den Umweltschützern, die im Hambacher Forst gegen den Braunkohletagebau protestieren, ihre Unterstützung aus. "Das ist so wichtig, weil es so symbolisch ist." Ziviler Ungehorsam sei gut, solange er friedlich bleibe, und manchmal sei er notwendig, wenn nichts anderes funktioniere. Den Kampf gegen die Abholzung des Waldstücks nannte Thunberg bewundernswert. "All diese Dörfer, die zerstört werden, und die Menschen, die wegziehen müssen - das ist alles sehr verstörend."

Das Aktionsbündnis Ende Gelände hat in den vergangenen Jahren immer wieder mit Blockaden von Tagebauen, Baggern und Transportbahnen für einen sofortigen Kohleausstieg demonstriert. Das Bundesamt für Verfassungsschutz bezeichnet die Kampagne als linksextremistisch beeinflusst.

lh/jj (dpa, rtr)