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Größte Zeitung Lettlands fordert Einreiseverbot für Moskaus Bürgermeister Luschkow

8. August 2002

- Jurij Luschkow soll sich für "Verleumdungen" entschuldigen

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Riga, 6.8.2002, DIENA, lett., S. 2

Der Stadtrat von Riga hat das Besuchsdatum des Moskauer Bürgermeisters Jurij Luschkow in Riga bestätigt. Der Besuch war für das Frühjahr angekündigt worden, soll jedoch nun am 27. Und 28. September stattfinden - eine Woche vor den Parlamentswahlen. Es handelt sich offenbar um einen Gegenbesuch, denn der Bürgermeister von Riga Gundars Bojars war bereits in Moskau. Auch wenn diese Reise wenig Sinn hatte.

Der Politiker Luschkow ist ein Chauvinist, der stets alles daran gesetzt hat, um, wo immer es nur ging, das ohnehin schlechte Verhältnis zwischen Lettland und Russland weiter zu verschlechtern. Dieser Mann hat Lettland mit Kambodscha zu Zeiten Pol Pots verglichen. 1998 untersagte er den Verkauf lettischer Erzeugnisse in Moskau. Einen Monat vor dem Zusammenbruch des Rubel versuchte er zusammen mit anderen, Wirtschaftssanktionen gegen Lettland durchzusetzen und erklärte, "wir haben nichts gegen das Volk". Nach russischen Meinungsforschungsumfragen ist Lettland der zweitgrößte Feind, gleich nach den Vereinigten Staaten.

Nun bereitet sich eine Delegation aus Moskau auf einen Lettland-Besuch vor. Ihr sollte nicht ein Mann vorstehen, der seine feindliche Haltung gegenüber dem lettischen Staat zum Ausdruck gebracht und der uns keinen Anlass gegeben hat zu der Annahme, dass er nun über mehr Moral verfügt. Die Lösung ist einfach. Solange sich Luschkow für die Verleumdungen Lettlands nicht entschuldigt hat, sollte ihm kein Visum erteilt werden. Der Vizevorsitzende der russischen Duma, (Wladimir) Schirinowskij, ist ein Politiker von höherem Rang als Luschkow, ihm wurde aber die Einreise in die Vereinigten Staaten verweigert. Und die Erde hat sich nicht aufgetan. (TS)