Gold für Sportschütze Reitz

Cool, cooler, Reitz. Christian Reitz hat bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro das dritte Schützen-Gold für Deutschland gewonnen. Der 29-Jährige, der 2008 in Peking schon Dritter war, sicherte sich den Sieg im Wettbewerb mit der Schnellfeuerpistole und verwies den Franzosen Jean Quiquampoix und den Chinesen Li Yuehong auf die weiteren Medaillenplätze.

Als sein Erfolg bereits vor den letzten fünf Schüssen seines Final-Konkurrenten Quiquampoix feststand, balle Reitz die Faust - mehr nicht. Auch danach zierte nur ein mildes Lächeln sein Gesicht, als er seinen Kumpel und Trainingskameraden aus Frankreich herzte. Erst im Interview wurde der frischgebackene Olympiasieger dann ein wenig emotionaler: "Ich habe immer gesagt, ich will die Medaille, am liebsten eine Farbe, die ich noch nicht habe und am allerliebsten Gold", sagte er.

Schon in der Qualifikation hatte Reitz überragt. Nach den ersten drei Durchgängen am Freitag lag er mit 296 Ringen klar in Führung, am Samstag lieferte er erneut eine starke Vorstellung ab und verpasste mit 592 Ringen nur knapp seinen eigenen Weltrekord um einen Ring. Trainer Detlef Glenz lobte Reitz, der im richtigen Leben Polizeibeamter ist: "Er ist der routinierteste Schütze im Weltcupzirkus, das habe ich immer wieder gesagt. Das ist der Lohn für seine harte Arbeit, für seine Akribie und seinem Perfektionismus."

Vor Reitz waren in Rio Barbara Engleder im Kleinkaliber-Dreistellungskampf und Henri Junghänel im Kleinkaliber liegend Olympiasieger geworden, Monika Karsch holte mit der Sportpistole Silber. Schon jetzt ist es damit das beste Abschneiden einer deutschen Mannschaft seit 40 Jahren bei Olympischen Spielen. Vor vier Jahren in London waren die deutschen Sportschützen noch komplett leer ausgegangen.