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Freischein für Glyphosat?

12. November 2015

Der Unkrautvernichter Glyphosat hat wohl gute Chancen erneut für den europäischen Markt zugelassen zu werden. Das Mittel soll weniger gefährliche Nebenwirkungen haben als befürchtet.

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Landwirt versprüht Pflanzenschutzmittel (Bild: dpa)
Das Pestizid Glyphosat kommt in der Landwirtschaft großflächig zum EinsatzBild: picture-alliance/dpa/P. Pleul

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) hält das umstrittene Pflanzenschutzmittel Glyphosat für wahrscheinlich nicht krebserregend. Glyphosat schädige wahrscheinlich auch nicht die menschliche DNA, teilte die Behörde für Lebensmittelsicherheit im italienischen Parma mit. Sie empfiehlt aber, die tägliche Aufnahme des Mittels beim Menschen auf 0,5 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht zu begrenzen.

EU-Gutachten versus WHO-Ergebnisse

Die Efsa stellt sich damit gegen ein Urteil der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IACR). Die zur Weltgesundheitsorganisation (WHO) gehörende Agentur hatte im März geurteilt, dass Glyphosat wahrscheinlich krebserzeugend bei Menschen sei.

Die Efsa greift die IACR in ihrem Bericht indirekt an: Zum einen habe sie nicht nur Glyphosat allein, sondern dieses auch in Zusammensetzungen mit anderen Stoffen bewertet und die Ergebnisse davon in das Gesamturteil einfließen lassen. Darüber hinaus berücksichtige die Efsa "mehr wissenschaftliche Erkenntnisse" als die IACR.

Glyphosat wird auch in der deutschen Landwirtschaft großflächig eingesetzt. Die Zulassung des Unkrautvernichters für den europäischen Markt läuft Mitte 2016 aus. Auf Basis des Efsa-Gutachtens will die EU-Kommission über eine Neuzulassung entscheiden, gegen die sich viele Kritiker stellen.